4000er im Monte-Rosa-Massiv über Auffahrt TW (S/A/ZS- – ZS) Christian Pittrof

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour, Tourengruppen-Parent
Startdatum18.5.23
Enddatum21.5.23
Anmeldeschluss28.4.23
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5eb7e72e-1b8f-4a58-80f3-8472c55dc0fd
Beschreibung

18.5.2023 – 21.5.2023 [Do-So] Mal nicht auf die Dufourspitze sondern auf ein paar der 4000er, die südlich davon liegen!
Donnerstag 18.5.2023:
Abfahrt um 9 Uhr Zürich HB nach Zermatt, wo wir um 13 Uhr ankommen und zu Mittag essen. Gegen 14 Uhr mit der Gornergratbahn hinauf zum Rotenboden (2815m) und von hier zu Fuss bzw. mit Ski zur Monte Rosa-Hütte (2882m, 2 ½ Stunden, 400 Höhenmeter).
Freitag 19.5.2023:
Als Akklimatisationstour machen wir das Jägerhorn (3970m, ZS-, 1310 Höhenmeter, 5 Stunden), ein wenig begangener Gipfel. Von der Monte Rosa Hütte leicht nordöstlich ansteigend bis zu Punkt 2920. Ab hier werden die Ski getragen zum Übertritt der Saaser Lücke. Danach über den Gornergletscher bis ca 3500m. Ab hier südlich zum Jägerjoch und hier in leichter Kletterei über den Felsgrat zum Biwak und Gipfel.
Samstag 20.5.2023:
Es wird ein langer Tag, wir wollen auf die Zumsteinspitze (4563m, 6 1/2 Stunden, 1650 Höhenmeter, ZS) hinauf. Von der Monte-Rosa-Hütte über den Grenzgletscher und den einfachen Südgrat zum Gipfel der Zumsteinspitze. Abfahrt zur Capanna Gnifetti (3625m, 930 Höhenmeter Abfahrt, 40 Höhenmeter Gegenanstieg).
Sonntag 21.5.2023:
Es wird nochmal ein spannender Tag mit insgesamt 1100 Höhenmeter Aufstieg und 1850 Höhenmeter Abfahrt mit Schwierigkeitsgrad bis ZS. Von der Capanna Gniffetti (3625m) steigen wir zur Vincentpiramid hinauf (4215m) und fahren von dort 200 Höhenmeter auf ca. 4020m ab. Von hier Aufstieg zur Ludwigshöhe (4343m) und Abfahrt zur Monte-Rosa-Hütte. Dort Mittagspause und Rückkehr zum Rotenboden (2815m, 270 Höhenmeter Gegenanstieg), wo wir mit der Gornergratbahn nach Zermatt hinunterfahren. Abschiedstrunk in Zermatt und mit der Bahn nach Zürich, wo wir zwischen 19 und 20 Uhr eintreffen sollten.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Christian Pittrof, Yves Zimmermann, Marleen Gosens, Celinemarie Zuber, Ferdinand Huser, Ueli Griss
Verhältnisse
Wechselhaft bewölkt, etwas Regen, etwas Schnee, Nebel, windig

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Sustenpass, Hotel Steingletscher

Die Wetterkapriolen hatten es in sich. Nach Plan A und B kommt Version C zum Zug. Es war klar, im Wallis geht es nicht. Die Alternative war der Sustenpass mit Unterkunft im Hotel Steingletscher. Christian hat viel Zeit aufgewendet, um ein Ort für die Tage zu finden. Also gings am Donnerstagnachmittag los.

Donnerstag 18.05.

Abfahrt Richtung Sustenpass und Hotel Steingletscher. Angekommen, die schönen Zimmer bezogen und dann bald zum Nachtessen. Für die Besprechung zum Freitag mischte das Wetter auch mit, da die Prognosen nach wie vor wechselhaft waren. Unsere Entscheidung war der Fünffingerstöck. (Kein Schreibfehler mit dem Stöck…) Bald nach dem Essen verschwanden wir in die Zimmer.

Freitag 19.05.

Um 06:30 trafen wir uns zum Frühstück. Dann aber mussten wir zuerst ohne Skier den Hang hinaufsteigen, bis zur Strasse hinauf. Ab da hatte es genug Schnee, um weiter mit den Brettern zu gehen. Es ging zügig voran. Der Schnee war nass, aber eine durchgehende Schneedecke bis oben. Von Obertal zwischen dem Obertalstock und Oberheuwberg durch zum Obertalgletscher Richtung Gipfel, 2993m. Leider verdeckte der Nebel immer wieder die Aussicht, war aber immer gut genug, auch für die Abfahrt im nassen Bremsschnee, der sehr anstrengen zu fahren war. Aber immerhin hatten wir auch unten durchgehend Schnee bis zum Hotel gefunden. Danach machte Christian mit uns eine simulierte Spaltenrettung, was eine gute Übung war. Die Knoten und Flaschenzüge üben ist immer gut, da im Ernstfall alles etwas stressiger ist.

Samstag 20.05.

Wieder war der Frühstückstermin um 06:30. Das heutige Ziel war der Giglistock. Diesmal konnten wir sofort die Skier anschnallen. Der Schnee wurde jedoch immer weicher. Es führte uns am Steisee vorbei das Tal hinauf zum Steilimigletscher. Hier war eine ausgesetzte Stelle, bei der wir die Skier aufbinden mussten und vorsichtig den Weg hinaufkletterten. Danach war wieder offenes Gelände bis zum Gipfel, 2898m. Dieses Mal hatten wir eine recht schöne Aussicht, aber die Wolken hingen trotzdem in den Gipfeln. Auch bei dieser Abfahrt mussten wir wieder durch den berüchtigten Bremsschnee. Beim Nachtessen hatten wir uns entschieden, noch eine Nacht anzuhängen, um auf das Sustenhorn zu steigen. Es sollte der schönste Tag sein…

Sonntag 21.05

Tagwacht um 04:45 und Abmarsch um 06:00. Wieder vorbei am Steinsee, aber dann führte der Weg weiter ins linke Tal auf den Steigletscher. Zwischen Chööbergli und Sustenspitz. Auf dem Gletscher hatten wir und als einzige Gruppe angeseilt. Bei der Steilstufe war dies dann eine trickige Sache mit den Spitzkehren im nassen, schweren Schnee. Aber alle hatten die Übung bravourös gemeistert. Es ging weiter den Gletscher hinauf. Leider hatte sich das Wetter wieder verschlechtert, bei zunehmendem Föhn. Es kamen die ersten wieder zurück, die von starkem Wind berichteten. Wir stiegen weiter auf bis etwa 3100m. Mitten im dichten Nebel und bei starkem Wind hatten wir und entschlossen, umzukehren. Die Aussicht auf schöneres Wetter wurde vom Nebel erstickt. Die Abfahrt am Seil im dichten Nebel, mit Christian an der Spitze und dem Navi an Arm, führte er uns zielsicher aus der Nebelsuppe. Danke Christian! Leider war auch hier im unteren Teil unser ungeliebte Bremsschnee, der immer matschiger wurde. Wahrscheinlich dauert es nicht mehr lange, bis er wegschmilzt. Beim Hotel angekommen war die Temperatur durch den Fön sehr warm, was beim Umtrunk im Restaurant Steingletscher sehr angenehm war.
Danach fuhren wir zufrieden heimwärts, zum Glück ohne grossen Stau.

Danke Christian für deine nicht einfache Tourenvorbereitung, die du wie immer perfekt organisiert hast.

BerichterstatterIn
Ueli Griss