24h Wanderung (W/B/T3) Franz Zürcher

Tourengruppe/-TypSektion, Wandern (T1-T3)
Startdatum6.6.09
Enddatum7.6.09
Anmeldeschluss30.4.09
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df3d-f4bc-471f-a9e1-0006ac120019
Beschreibung

6.6.2009-7.6.2009 [Sa-So] Mit der Wanderung beginnen wir um 16.00 Uhr. Die Tour wird über Hundwileren – Chatzenstrick – Etzel – Stöcklichrütz – Aubrig – Weisstanne – Diethelm – Wänialp ( Frühstück) – Sihltal – Biet – Forstberg – Hoch Ybrig – Spirstock – Laucheren – Brünnelistock – Holzegg – Kleine Mythen – Haggenegg – Gschwändstock – Hundwileren – Josefskappeli. Zurück werden wir wiederum um 16.00 Uhr sein. Aus organisatorischen Gründen muss ich eine frühe Anmeldung haben.
Anmeldung an franz.zuercher@sihlnet.ch
Anme

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Siehe Bericht
Verhältnisse
Siehe Bericht

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24 – Stunden Wanderung, 6. / 7. Juni 2008
SAC Sektion Einsiedeln, SAC Sektion Hoher Rohn

TeilnehmerInnen:
8 SAC – Mitglieder
Franz Zürcher, Tourenleiter
Sepp Fuchs
Werner Greter
Ernst Gyr
Alice Lienert
Christine Meier
Eveline Späni
Hubi Späni

Einmal im Leben die Route 66 fahren, im Sprüngli eine chocolat mélange trinken, einen Joint rauchen, vor ihr auf die Knie gehen…

Es regnet am 6. Juni immer wieder, teilweise kräftig, gewitterhaft, mit kurzen trockenen Abschnitten. Im Laufe des Samstagvormittags kommt die Frage auf, welches gemütliche, warme und vor allem trockene Wochenendprogramm doch auch noch sehr genüsslich wäre… „wenn’s trochä isch, triffemer üs am Viertel vor Vieri bim Josefschappeli“, so lautete die Anweisungen vom Tourenleiter Franz. Tatsächlich ist es ab 15 Uhr mehr oder weniger trocken. Das Wetter, inkl. der Prognosen (weitere Regenschauer und Gewitter mit kurzen Aufhellungen, am Sonntag eher Wetterverbesserung zu erwarten) zeigen sich so, dass einige klärende Telefongespräche nötig sind. Die Motivation bei den TeilnehmerInnen jedoch ist sehr hoch! Wir starten am Samstag um 16.00 beim Josefschappeli. Bei Dauerregen können wir das Projekt immer noch abbrechen.
Acht SAC-lerinnen, 3 Frauen und 5 Männer treffen sich um 15.45 beim Josefschappeli. Zwei Angemeldete trauen dem Wetter weniger und verzichten auf die Teilnahme. Nach dem letzten Packen, den Instruktionen an Markus Lienert (er steht uns für die ganzen 24 Std. für den Notfalltransport zur Verfügung – herzlichen Dank!), den Fotos „davor“ und den letzten Abschiedsgrüssen ziehen wir los.
Die Wandertour führt uns rund um Einsiedeln:

Josefschappeli – Hundwileren – Chatzenstrick – Bennauersteg – Tüfelsbrugg – Etzelkulm – Stöcklichrüz – Sattelegg – Chli Aubrig – Rosenhöchi – Fläschlihöchi – Ochsenboden – Hinterofen – Drusberghütte – Sternen – Spirstock – Laucherenchappeli – Ibergeregg – Zwächten – Holzegg – Haggenegg – Vogelbach – Alpthal

Leichter Wanderschritt, leichter Rucksack, leichtes Gemüt – dies könnte uns zu einer erfolgreichen Tour verhelfen. Wir haben genügend Zeit, uns über die Erfolgsfaktoren zu unterhalten und sind uns vor allem einig, dass wir ein gemächliches Tempo anschlagen sollten. Jedoch: unerklärlicherweise gehen die Vordersten stets in einem erhöhten Tempo voraus. Und da entsprechende Kommentare nichts fruchten, schliessen wir uns Hubis Meinung an, dass wir wohl mit den kommenden Stunden schon irgendwann langsamer werden.

Die nächste Stunde war jedoch von anderem geprägt: Zwar nicht direkt aus heiterem Himmel aber doch mit unerwarteter Heftigkeit geht um 17.30 ein Gewitter über uns nieder. Unter Tannenbäumen ziehen wir uns die Regenkleider über, nehmen den Schirm in die Hand und wandern weiter. Werner hat recht, kurze Hosen werden am wenigsten nass. So oder so, wir wandern solange es uns passt… ein Abbruch scheint bei diesen Wetterverhältnissen ziemlich wahrscheinlich, zumindest aber haben wir es versucht.

Um 20.15 Uhr sind wir auf dem Hoch Etzel (obwohl eine Hochburg der Hohröhnler findet Christine keine SAC-ler vom See, die sie für ein Mitmachen motivieren könnte…) und wir freuen uns über einen feinen, energiespendenden Znacht.

Dann ziehen wir weiter und geniessen das Unterwegssein. Es lässt sich beim Wandern so gut reden, erzählen und diskutieren. Mal hier, mal da – wann haben wir denn sonst schon so viel „unverplante“ Zeit, wie wenn wir einfach 24 Stunden lang immer weiter gehen? Bereits im voraus liess die vielversprechende Teilnehmerliste die berechtigte Hoffnung zu, dass die unterhaltsamen Erzählungen über die kommende Müdigkeit hinweg helfen werden.

Die Nacht startet mit schwarzen Wolken anstelle dem erhofften Licht des Vollmondes. Doch unsere sehnsüchtigen Blicke an den Himmel locken bereits vor der Sattelegg den Mond hinter den Wolken hervor und zeigt uns deutlich welche Kraft das Vollmondlicht hat. Trotzdem werden wir uns aber für den Rest der Nacht mit Stirnlampe statt Mondlicht begnügen müssen.

Sind tatsächlich noch andere Menschen nachts um 01:30 unterwegs?! Zwei Schatten lösen sich beim Chli Aubrig. Die beiden Älpler ziehen, mit heiterem Unverständnis im Blick aber den besten Wünschen an uns Richtung schützender Hütte und warmem Bett weiter.

Statt der schützenden Hütte sind uns die sturz-schützenden Stöcke mindestens so lieb! Von der Fläschlihöhe Richtung Ochsenboden hat der Weg diese Bezeichnung kaum verdient. Eine matschige Rutsche mit glitschigen Wurzeln und Holzträmmel fordert von uns die ganz Konzentration. Schliesslich will niemand von uns die Sommersaison mit einer Verletzung starten. Mit Dreckhosen bis zu den Knien, die notabene einigen schon etwas Mühe bereiten, erreichen wir den Talboden. Welcher Kontrast zu der letzten Wegstunde ist nun der polierte Golfrasen! Mittendrin geniessen wir eine kurze Rast. Zum Glück ist der Betonboden sehr kalt und hart, ansonsten hätten wir Chleri kaum mehr auf die Beine gebracht. Auf dem Weg Richtung Hinterofen ist nur wenig Aufmerksamkeit nötig. Dafür kommt nun die Müdigkeit zum Vorschein und es ist amüsant den kurvigen Schritten der Vorgänger zuzuschauen, mit der Hoffnung verbunden, dass das Stolpern über die eigenen Füsse immer wieder aufgefangen werden kann. Nur Alice schreitet wie zu Beginn der Tour noch immer leichten Schrittes voran – oder sieht dies nur so aus?

Es taget als wir die Füsse wieder etwas höher heben müssen und zur Chanzel hochsteigen. Eveline meinte im voraus, dass diese 800 Hm wohl noch sehr an unseren Reserven zehren werden. Doch als hätten wir das köstliche Zmorgenbuffet schon erahnt, erreichen wir doch alle zügig diesen Höhepunkt, steigen ab und lassen es uns in der Druesberghütte wohl ergehen.

Gesättigt und ausgeruht marschieren wir nach einer Stunde weiter auf dem Panoramaweg Richtung Spirstock und via Laucherenchappeli zur Ibergeregg. An den Leuten, denen wir nun plötzlich begegnen merken wir, dass wir zurück in der sonntagmorgentlichen Zivilisation sind. Markus wartet bereits mit dem Besenwagen und Franz kann endlich seine Schuhe, die seit dem Gewitter am Vortag plotschnass sind wechseln.

Unsere letzte Pause ist noch einige hundert Meter weiter: mit Kuhglockengeschell werden wir von Silvia und Lily vor dem Zwäcken begrüsst. Hedy und Willy sitzen bereits beim Bier und schon können wir über unsere Taten prahlen ;-) Etwas gefährlich ist dieses Unterfangen jedoch schon, denn wir sind noch nicht am Ende unserer Tour und nach mehr als 20 Stunden auf den Beinen können auch plötzlich deren drei weitere noch anstrengend sein.

In zügigem Tempo ziehen wir mit der motivierenden Begleitung weiter via Holzegg zur Haggenegg und auf uns unbekannten Wegen zum Vogelbachtobel. Was uns schon fast an die nächtlichen, glitschigen „Nicht-Wege“ erinnert ist für Sepp eine gängige Bikestrecke. So unterschiedlich können die Präferenzen sein.

Eine Liebe jedoch teilen wir alle: nach rund 75 km und 4000 Hm sitzen wir am Sonntagnachmittag kurz nach vier beim Bier und stossen miteinander auf ein einmaliges, besonders gelungenes Erlebnis an.

… und einmal im Leben vierundzwanzig Stunden lang wandernd unterwegs sein.

(nicht verpassen: „Smalltalk“, Einsiedler Anzeiger, 9. Juni 2009)

BerichterstatterIn
Meier Christine