104. Etzelzusammenkunft (CL/B) Heinz Kundert

Tourengruppe/-TypClubanlass, FABE (6-10J), JO (14-22J), KIBE (10-14J), Sektion, Senioren
Startdatum2.12.07
Enddatum2.12.07
Anmeldeschluss1.12.07
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df40-0d24-46a3-99ed-0006ac120019
Beschreibung

2.12.2007 [So] Die Muotathaler Wetterfrösche sind landesweit bekannt.
Die handgeschriebenen(!) Statuten des Innerschwyzer Meteorologen-Vereins datieren 1947. Zweck des Meteorologen-Vereins ist in erster Linie die Wettervorhersage – in zweiter Linie sollen die Geschehnisse des Tages in der näheren und weiteren Umgebung in humorvoller Weise skizziert werden.
Die Muotathaler Wetterschmöcker lesen das Wetter aus der Natur. Die dabei verwendeten Zeichengeber sind vielfältig und durchaus eigenartig.
Martin Ho

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen

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Prognose: Weisse Weihnachten

Viel Schnee diesen Winter und damit super Aussichten für alle Skitourengeher prophezeien die Muotathaler Wetterschmöcker an der 104. Etzelversammlung am 2. Dezember 2007 vor rund 160 SAClern aus 10 Sektionen.

Aus dem Fenster des Berggasthauses Etzel-Kulm sieht man auf den Zürichsee und auf die blinkende Sturmwarnung. Die Schweizerische Meteorologische Anstalt hat eine Warnung herausgegeben. Ein heftiger Sturm zieht auf.
Das allerdings wussten die beiden Redner der 104. Etzelversammlung schon lange vor Thomas Bucheli. Martin Horat und Martin Holdener, ihres Zeichens Muotathaler Wetterfrösche, prophezeiten den Sturm bereits im Oktober dieses Jahres. Wenn sie nur annähernd so gut mit der Winterprognose treffen, dann können die Bergler jetzt schon jubeln.

Die beiden Martin sagen nämlich Schnee „en masse“ voraus, und das bis in den Frühling hinein. “Die Piloten der Schneefräsen müssen auf die Fahrerkabinen sitzen, damit sie nach vorne sehen“ sagt Martin der Jüngere. Wir können uns also auf einen hervorragenden Schneewinter freuen mit zahlreichen Skitouren. Aber bereits davor, am 6. Dezember „zieht es den Kläusen die Bärte vor Nässe und Gewicht fast von den Kiefern“.
Sie müssen es ja wissen, oder wenigstens der jüngere Martin. Hat er doch selber einen brustlangen Bart. Mit diesem erspürt er das Wetter: ein Knistern verrät ihm schon Monate im Voraus das Wetter im Winterhalbjahr. Für die Sommerzeit sagt er Regen und Hagel anhand von Mäusen voraus. Diese rennen nämlich je nach Wetter unterschiedlich.

Andere Wetterfrösche – andere Wetterindizien. Der ältere Martin deutet Stürme und Trockenheit anhand der Kratzer in Kuhhörnern. Aber auch die weiteren vier Wetterpropheten, die nicht anwesend waren, haben ihre ureigenen und eigentlich geheimen Indizien. Der Jäger das Wild, der Holzfäller die Tannzapfen und das Tannenkries, der Älteste die Berge und der Wirt die Jass- und Weinkarten. Wonach genau sie die Prognosen erstellen ist ihr gut gehütetes Geheimnis. Tatsache ist, dass sie meist recht gut treffen.

Alle sechs Propheten zusammen sind waschechte Naturburschen und das Herzstück des Innerschwyzer Meteorologischen Vereins, gegründet 1847. 89 Mitglieder umfasste er damals, eine stolze Zahl. Jeder bezahlte 60 Rappen Jahresbeitrag und jede 30 Rappen. 10 Franken kostet der Mitgliederbeitrag heute jeden der 3000 Mitglieder und zwar für Mann und Frau. „Wir haben ja schliesslich Gleichberechtigung“, sagt Martin, der ältere, mit einem breiten Grinsen. Überhaupt sind sie ein lustiger Club, diese Meteorologen. Sogar in ihren Statuten ist festgelegt, dass sie ein humoristischer Verein sind und auch immer sein wollen.
Mit ihren amüsanten aus dem Stegreif gehaltenen Wetterprognosen, schaffen es die beiden Wetterfrösche jedenfalls die anwesenden SAClerInnen bestens zu unterhalten.

Nach den Vorträgen geht’s zur obligaten Berner Platte zum ersten Mal als Buffet serviert. Die wenigen Vegis erhalten einen Knöpfliteller mit Gemüse. Auch sehr lecker, so dass das neue Wirtepaar den lauten Applaus verdient hat.

So ist die Etzelzusammenkunft 2007 einmal mehr als ein gelungener Anlass über die Bühne gegangen: humoristisch, kulinarisch, sozial.

Maya Albrecht

Anwesende Sektionen: Albis (18), Bachtel (20), Baldern (3), Rinsberg (2), Tödi (2), Einsiedeln (12), Hoher Rohn (54), Hörnli (6), Zimmerberg (6), Zindelspitz (30)

Als Dessert noch ein Gedicht.
Damit kündigte Heinz Kundert, Präsident der Sektion Hoher Rohn, die Wetterfrösche an.

Muotathaler Wetterpropheten

Tannzäpfen, Wurzle, Ameisihüfe
D’Wetterprophete tüend sich vertüfe
Lesed us dr Natur, Rege oder schü
Und zwüsched dure blasi dr Fü

Sie gönd Prognose da und det
Eb’s die chalt Sophie ächt verdhet
Oder ob sie’s lat lo laufe
Und sich i dr Chelti tuet verschlaufe

All die Beobachtige setzed Zeiche
D’Haupsach, es chunt nüd ds viel gu seiche.

Heinz Kundert, Präsident SAC Hoher Rohn

BerichterstatterIn
Maya Albrecht, Fotos Claude Andres