Morgens um sechs Uhr fahren wir los zum Klausenpass. Unterwegs regenet es, die Bäche im Glarnerland sind randvoll. Auch um acht Uhr auf dem Pass regnet es noch immer, die Motivation aus dem trockenen Auto auszusteigen ist gering. Aber die Prognosen versprechen gutes Wetter auf den Mittag, und wir ziehen los.
Nach anderthalb Stunden hört der Regen endlich auf, was bleibt ist eine Schneedecke und graue Nebelsuppe. Die Wegfindung ist nicht einfach, aber einzelne Markierungen finden wir dennoch. Ab dem Iswändli geht es im Blindflug zum Clariden Vorgipfel. Hurra, es klart auf! Aber oh Schreck, links und rechts gehts ganz schön tief runter!
Wir nehmen die Überschreitung auf den Clariden in Angriff. Die Steigeisen bieten guten Halt im Schnee und Fels, und schon bald erreichen wir den Gipfel. Was für ein Privileg, den Claridengipfel für uns alleine geniessen zu dürfen!
Durch knietiefen Schnee stapfen wir die Ostflanke runter, mittlerweile bei strahlend blauem Himmel! Dank dem vielen Schnee ist der Bergschrund schnell überwunden, die Schneebrücke hält. Ab hier geht es zügig zur Planurahütte, aber nicht ohne einen Stopp beim Kolk.

Der Samstagmorgen begrüsst uns mit Prachtswetter! Wir geniessen die Aussicht während der langen Gletscherwanderung zum Schärhorn, ausser uns ist sonst niemand unterwegs. Über Schnee und Geröll erklimmen wir die Schulter des Schärhorns und traversieren die Schneeflanke. Von da gehts fast ohne Steinkontakt bis auf den Gipfel, wo uns eine super Fernsicht erwartet.
Der Abstieg geht ring, und schon bald erreichen wir das Chammlijoch. Wir erblicken eine kurvige Spur zum Clariden Vorgipfel – das muss wohl unsere sein vom nebligen Vortag. Unwissende würden wohl auf zu viel Restalkohol tippen ;-)
Nun nehmen wir auch das einst berüchtigte Iswändli wahr. Einige Teilnehmende stellten sich diese Stelle etwas anders vor. Über zahlreiche Schneefelder gehts flott zurück zum Klausenpass. Wir erkennen den Weg vom Vortag bis auf einige markante Stellen kaum wieder.
Auf dem Klausenpass holt uns der Sommer definitiv wieder ein. Bei einem Bier blicken wir auf zwei wunderbare Tage zurück, der nasse Start ist schon längst vergessen.

Vielen Dank allen Teilnehmer*innen fürs Durchhalten und die gute Stimmung!