Villgraten für Geniesser TW BGF (S/B/WS+) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum21.2.16
Enddatum28.2.16
Anmeldeschluss8.1.16
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df2b-19b8-438e-8b1a-0006ac120019
Beschreibung

21.2.2016-28.2.2016 [So-So] Anreise: Sonntag 21. Februar
Wädenswil – Sargans – Arlberg – Innsbruck – Brenner – Brixen – Toblach – Kartitsch
Heimreise am 28. Februar.
420 km, 5.5 h Fahrzeit

Hotel: Hotel Waldruhe in Kartitsch www.waldruhe.at
Feines und sehr angenehmes Hotel

Touren: Die Touren sind zwischen 1000 – 1200 Hm.
Alle können mit einer kurzen Autofahrt erreicht werden und sind in den nahen Tälern Gailtal, Lesachtal, Villgratental, Gsiesertal usw. möglich.
Hollbrucker Spitze 2580 m.
Demutspitze 2592 m.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bergführer Franz Zürcher, Lea Bachmann, Sven Bittscheidt, Meinrad Blum, Beat Bornhauser, Ueli Dubach, Annette Frommherz, Peter Hausmann, Daniel Hohl, Christina + Michael Kirsch, Brigitt Ottiker, Jürg Rellstab, Doris Schwarzenbach, Carla Vanoli, Andreas Walder
Verhältnisse
Von allem etwas: Knapp genügend Schnee, anfangs Nass, dann tragfähig gefroren mit wenig Neuschnee 2 Tage viel Sonne mit blauem Himmel, 4 Tage durchzogen, ein Tag schlechtes Wetter

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Sonntag, 21.02.2016, Anreise
Der Abholservice klappt wieder einwandfrei. Wir sind kurz nach 08 Uhr unterwegs Richtung Arlberg. In Feldkirch gibt es Kaffee und in Sterzing im Autobahn-Gasthof ein einfaches Mittagessen. Kurz kommt Panik auf, als Ö3-Radio im Strassenzustandsbericht meldet, dass sowohl die Brenner-Autobahn als auch die Landstrasse wegen der Entschärfung einer 2.Weltkrieg-Bombe gesperrt sind. Wir können die Strecke trotzdem befahren und sind genau zu Kaffee und Kuchen im Hotel Waldruhe in Kartitsch (www.waldruhe.at). Wir werden von der Familie Strasser herzlich empfangen. Schon bald sitzen alle beim Apéro mit feinem Weisswein und Erläuterungen dazu von Franz Strasser Senior.

Montag, 22.02.2016, Hochrast 2‘433 m
Ja mit dem Schnee ist es hier auch nicht so weit her. Wir versuchen unser Glück in Innervillgraten. Wir steigen in Richtung Hochrast auf, gut 1‘200 Höhenmeter. Wir laufen lange auf einer Waldstrasse, die Abkürzungen scheinen wegen dem wenigen Schnee nicht möglich zu gehen. Bei Sonnenschein erreichen wir den Gipfel mit einer herrlichen Aussicht auf die Dolomiten. Wegen schlechten Schnees entscheiden wir, nicht zum Marchkinkele zu queren, sondern zur Bergstation des Turnthalers und von dort auf den Pisten ins Tal zu fahren. Die Entscheidung war sicher gut und wir geniessen die einfache Abfahrt auf den sehr gut präparierten Pisten. Während die Teilnehmer im Restaurant das erste Bier geniessen, fahren Franz und Michi ganz ins Tal und versuchen einen Transport zu unseren Autos zu organisieren. Das gelingt schon beim ersten Bauern, der selbst Tourengeher ist und deshalb auch einmal froh um einen entsprechenden Dienst ist. So sind wir wieder pünktlich zu Kaffee und Kuchen im Hotel. Apéro um 18.15 Uhr und dann ist das Salatbuffet schon bereit zum plündern. Suppe wird auch selbst geschöpft, der Hauptgang und die Nachspeise werden serviert. Franz Senior hat einen hervorragenden Pinot für uns ausgesucht. Gegen 21.30 Uhr verlassen uns die Frauen und wir Männer können endlich in Ruhe bei einem Absacker über die Frauen lästern!!!!

Dienstag, 23.02.2016, Golzentipp 2‘317 m
Wie immer ist um 07 Uhr Frühstück. Das Buffet lässt keine Wünsche übrig, frische Früchte, Müesli, Joghurt, Rühreier, Käse und Wurst, Konfi und Honig, dazu eine reichliche Auswahl an Brot und Kaffee aus der Maschine. Um 08 Uhr wäre Abfahrt, aber wegen des schlechten Wetters und der Aussicht, im Verlauf des Tages besseres Wetter zu haben, wird die Abfahrt um eine Stunde geschoben. Unser Ziel ist heute Obertilliach und von dort auf den Golzentipp, rund 900 Höhenmeter. Wir können noch zum Sportgeschäft und die Ski von Lea abholen, welche über Nacht repariert wurden. Der Aufstieg beginnt gemütlich auf Waldstrassen, wird dann aber auf einem Wanderweg plötzlich ziemlich steil. Bald schon hört es auf zu schneien. Im Gipfelbereich blässt ein eiskalter Wind. Wir fliehen ins Skigebiet und dort zur Connyalm. Bei Kaffee und Kuchen entsteht die Idee, auf der Piste nochmals aufzusteigen, damit es mindestens 1‘000 Höhenmeter ergibt. Rund die Hälfte der Gruppe kann sich dafür begeistern, die andere Hälfte fährt auf der Piste zum Auto und kehrt zurück zum Hotel. Hier gibt es erneut Kaffee und Kuchen. Auch die zweite Gruppe ist schon bald im Hotel. In der Sauna gibt es Platzprobleme und die Überwasser-Massage hat auch schon eine Warteliste. Apéro und Nachtessen wie gehabt, dazu wieder hervorragender Rotwein aus Österreich, anschliessend ein Schnapserl (Apfel vom Fass oder Zwetschge) und für die Herren der Schöpfung ein Bier als Absacker.

Mittwoch, 24.02.2016, Kreuzspitze 2‘624 m, Gail 2‘454 m
Heute ist der Spitzentag der Woche. Stahlblau erwartet uns der Morgen und dazu knapp -10 °C. Die Autos müssen vom Neuschnee (ca. 22 mm) und Eis befreit werden. Wir fahren wieder ins Villgratental nach Kalkstein. Hier ist ein Touren-Hotspot à la Wägital. Vor uns sind schon zwei grössere Gruppen unterwegs Richtung Kreuzspitze. Der 1‘100 Höhenmeter-Aufstieg läuft sehr gut und nach rund 3 Stunden stehen alle auf dem Gipfel und geniessen die herrliche Aussicht. Die Abfahrt ist wider Erwarten vom Feinsten, der alte Schnee trägt gut und die knapp 10 cm Neuschnee sind hervorragend zu fahren. Auf halber Abfahrt biegen wir ab und steigen nochmals ca. 350 Höhenmeter zum Gail auf. Hier ist der Schnee nicht mehr ganz so gut zu fahren, es macht aber trotzdem allen Spass. Den ersten Kaffee und Kuchen gibt es in Kalkstein, den zweiten im Hotel. Das Abendprogramm entspricht den Vortagen.

Donnerstag, 25.02.2016, Gaishörndl 2‘615 m
Das Wetter ist schon nicht mehr so gut, der Wetterbericht sagt aber eine Besserung auf den Nachmittag voraus. Wir fahren wieder nach Kalkstein und steigen die rund 1‘000 Höhenmeter zum Gaishörndl auf. Im Mittelbereich sind Harsteisen von Vorteil, oben blässt wieder ein eiskalter Wind. Die Gipfelrast ist entsprechend kurz und die Abfahrt bietet mit mässiger Sicht interessanten Schnee. Im unteren Teil kommt dann die Sonne doch noch hervor und wir können unsere Sandwiches auf der Alm verzehren. Kaffee und Kuchen in Kalkstein und im Hotel. Apéro und 4-Gang-Menu wie alle Abende.

Freitag, 26.02.2016, Hollbruckerspitze 2‘580 m
Nach wie vor ist es am Morgen recht kühl und wir müssen erneut 6 mm Neuschnee vom Auto entfernen. Heute fahren wir nur gut 3 km vom Hotel nach Hollbruck. Hier geht es einige Kilometer ins Tal südwärts hinauf bis zum Ochsenboden. Mini’s Skistock zerfällt in drei Teilstücke und wird prov. mit Tape zusammengeklebt und hält die ganze Tour so durch. Der Aufstieg gliedert sich in drei Abschnitte: Langlaufloipe, Waldstrasse und Lawinenhänge. Im obersten Teil des Aufstiegs hat Franz mit Nebel, schwierigen Geländeformen und teils schlechtem Schneedeckenaufbau zu kämpfen. Einige flachere Hänge setzen sich mit Wumm-Geräuschen. Trotz allem legt Franz wie immer eine perfekte Spur zum Gipfel. Oben angekommen lösst sich der Nebel auf und wir können zumindest den Tiefblick Richtung Sexten geniessen. Leider bleibt uns ein Ausblick auf die nahen Sextener-Dolomiten verwehrt, die Wolkenbasis ist zu tief. Dafür haben wir recht gute Sicht- und Schneebedingungen für die Abfahrt. Den ersten Kaffee geniessen wir im Hotel Aussicht in Hollbruck bevor wir wieder zu Kaffee und Kuchen, garniert mit Massage-Bett und Saunagängen ins Hotel zurückkehren.

Samstag, 27.02.2016, Pürglers Kunke 2‘500 m
Der Wetterbericht verspricht nichts Gutes. Wir versuchen trotzdem nochmals eine Tour ab Kalkstein im Villgratental. Die Pürglers Kunke ist knapp 900 Höhenmeter wert und sollte auch bei schlechtem Wetter problemlos zu machen sein. Leichter Schneefall (gesamter Neuschnee der ganzen Woche: ca. 32,856 mm!!) begleitet unseren Start. Schon bald aber sehen wir die Sonne durch die Wolken scheinen. Auf dem Gipfel ist es dann eher wieder neblig trüb und ein kühler Wind macht einen ausgiebigen Gipfelhalt unmöglich. Auf der Abfahrt kommt die Sonne wieder vermehrt zum Vorschein und so können wir die anspruchsvollere Variante fahren. Diese ist noch unverspurt. Der tragfähige Altschnee und der dünne Neuschneeschaum bilden eine perfekte Kombination und die Abfahrt wird für alle zum überraschenden Genuss. Kurz nach 12 Uhr sind wir zurück in Kalkstein.
Kaffee und Kuchen gehören ebenso zum Nachmittags-Programm wie auch Kartenspiel, Sauna und einüben diverser Ansprachen. Am Schlussabend gibt es zum Apéro ein Dankeschön des Hotels an die Gruppe, ein weiteres von der Gruppe ans Hotel, eins von der Gruppe an den Bergführer, eins an den Tourenleiter für die bislang 10. Austragung der Geniesser-Tourenwoche und eins von Tourenleiter und Bergführer an die Teilnehmer, ohne die die Tourenwoche gar nicht stattfinden könnte. Das anschliessende Nachtessen lässt wiederum keine Wünsche offen.

Ich bin froh, dass wir trotz eher ungünstiger Schnee- und Wetterbedingungen eine tolle, unfallfreie Woche bei ausserordentlich guter Bewirtung verbringen konnten. Insgesamt konnten an sechs Skitourentagen sieben Gipfel bestiegen und dabei ca. 6‘800 Höhenmeter bezwungen werden.

Nächstes Jahr findet die Geniesserwoche vom So. 19.02. – Sa. 25.02.2017 im Obernbergtal am Brenner statt.

BerichterstatterIn
Michael Kirsch