Tibetische Brücke Carasc (W/B/T3) Marianne Engeli

Tourengruppe/-TypSenioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum31.10.19
Enddatum31.10.19
Anmeldeschluss29.10.19
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df1f-6de8-46dc-972d-0006ac120019
Beschreibung

31.10.2019 [Do] >>>DIE TOUR IST AUF DEN 31.10. VERSCHOBEN Nach KG im Bistro des Bahnhofs Bellinzona nehmen wir den Bus (Abfahrt 09:34) nach Monte Carasso. Hier nehmen wir den Bergweg nach Curzutt unter die Füsse. Nach 400 Höhenmetern erreichen wir Curzutt. Wir geniessen die Aussicht und bewundern die stilgerecht renovierten Häuser und Trockenmauern des Weilers. Wir wandern weiter zur Kapelle San Bernardo. Wenn wir Glück haben, ist sie geöffnet. Die gut erhaltenen Fresken und die Kirche sind von nationaler Bedeutung. Im Auf und Ab erreichen wir nach gut einer Stunde die 2015 eingeweihte Ponte Carasc. Daten der Hängebrücke: Länge 270 m, 130 m über dem Bachbett, Durchhang 14 m, Breite 81 – 97 cm, Höhe Geländer 115 cm. Es ist eine bequeme Brücke, Schwindelfreiheit ist jedoch Bedingung(deshalb T3). Nach einem kurzen Aufstieg geht es sanft hinunter nach San Defendente, zu einer weiteren Kapelle, die wir nach einer Stunde erreichen. Mittagshalt und anschliessender Abstieg nach Monte Carasso. Schlusstrunk ist möglich, je nach Ankunftszeit. Rückreise mit dem Bus nach Bellinzona.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Liselotte, Barbara, Andreas, Georg, Ernst
Verhältnisse
bedeckt, leicht neblig, kein einziger Sonnenstrahl

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Von Nebel zu Nebel. Unverdrossen starten wir die Wanderung in Monte Carasso. Nach schweisstreibendem Aufstieg erreichen wir das von einer Stiftung getragene und sorgfältig renovierte Curzutt. Gesäumt von Trockensteinmauern führt der Weg weiter zur Kirche San Bernardo. Erbaut im 11./12. Jahrhundert, mehrmals erweitert und nach und nach innen ausgemalt, gehört dieses Bauwerk zum nationalen Kulturerbe. Mit italienischem Flair werden uns die Bilder von einer sympathischen Dame erklärt. So soll sich der Maler des Abendmahls einige Kapriolen erlaubt haben, indem er ein Schwein, Krebse, Kirschen oder Oblaten malte, welche an einem Abendmahl nichts zu suchen haben. Die Kirche erlebte buchstäblich tierische Zustände, wurde sie doch während eines Jahrhunderts als Stall benutzt. Die Fresken litten sehr. Sie wurden gereinigt und o Wunder, klaren die mineralischen Farben noch heute von Jahr zu Jahr auf. Wir lauschen den mystischen Geschichten und wandern schliesslich weiter zum nächsten Wunder, der Tibetanischen Brücke. Einst lebten 900 Personen am Berg, in der malariaverseuchten Ebene bei Monte Carasso nur 200. Die früheren Bewohner des Berges hätten sich glücklich geschätzt, eine so komfortable Brücke zur Verfügung zu haben. Das Val Sementina musste auf gefährlichen Pfaden hoch oben überquert werden. Vom neuen Bauwerk erhofft man sich wirtschaftlichen Aufschwung für die Region. Im Dienstleistungssektor konnten bereits 15 Arbeitsstellen geschaffen werden. Wir überqueren die 270 m lange Brücke, tief unten der Bach, farbiger Kastanienwald, neblige Hänge. Bevor wir in San Defendente das verdiente Picknick essen können, gehts nochmals Auf und Ab durch den Herbstwald. Der Abstieg ins Tal fordert Aufmerksamkeit und Kraft. Etwas früher als geplant, besteigen wir den Bus nach Bellinzona. Noch bei Tageslicht kommen wir in Wädenswil an.

BerichterstatterIn
Marianne dito Fotos