Schlinig Vinschgau TW (S/B/WS) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Skitour
Startdatum4.3.17
Enddatum11.3.17
Anmeldeschluss3.3.17
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df28-b498-469a-9c45-0006ac120019
Beschreibung

4.3.2017-11.3.2017 [Sa-Sa] Schlinig (1730 m) ein gemütliches Bergdorf im Grenzgebiet zwischen Reschenpass und Mals. Wir logieren im familiären Berghotel Edelweiss bei Fam. Peer.

Max. 8 Teiln. Zurzeit Belegt, Warteliste

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lilo Bigler, Ernst Bigler, Mäni Blum, Franco Poletti (TL), Beatrice Rähle, Fredy Rähle, Monika Schlegel, Haru Schlegel.
Verhältnisse
von allem etwas: Nebel, Schneefall, Regen, stürmischer Nordwind, Sonne, wolkenlos. Lawinenstufe: sechs Tage erheblich, zwei Tage gross! Pulver bis Bruchharsch, schlechter Altschnee mit heimtückischem Triebschnee.

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Samstag 04.03.2017 – Anreisetag – Franco

Die bei der Anreise geplante Tour am Ofenpass musste wegen Föhnsturm abgesagt werden. Dadurch änderten wir auch die Anreiseroute. Pünktlich werde ich von Liselotte und Ernst abgeholt und wir fahren über Sargans-Feldkirch auf den Arlberg Pass wo wir uns mit den anderen Teilnehmern im Restaurant Valluga treffen. Weiter geht es über Landeck zum Reschen Pass. Kurz nach der Staatsgrenze werden wir in Italien von einer Carabinieri Patrouille angehalten. Dokumente und Wagenpapiere werden verlangt und minutiös überprüft. Entwarnung! Wir können die Fahrt fortsetzen und erreichen ungehindert unser Ziel Schlinig. Zimmerbezug im Hotel Edelweiss und ein feines üppiges Abendessen runden den Tag ab.

Sonntag 05.03.2017 – Kälberhütte 2100 m – Haru

Über Nacht hat sich Schlinig in eine Winterlandschaft verwandelt. Die ca. 20 cm Neuschneeschicht beschert uns Spurarbeit. Gut gelaunt verlassen wir um 10.00 Uhr unsere Unterkunft. Der Schneefall hat sich gelegt und unserem Ziel, die Kälberhütte auf 2100 m stand nichts mehr im Wege. Nur teilweise konnten wir durch den Nebel die herrlich verschneiten Berge rund um uns sehen. In der Hütte angekommen genossen wir bei teilweise Sonnenschein unser Mittagessen. Die Schneeverhältnisse liessen ein weiteres Aufsteigen nicht zu. Deshalb entschlossen wir uns, wieder nach Schlinig abzufahren. Nach einem Halt in der Kaffeestube beendeten wir die erste Tour.

Montag 06.03.2017 – Monte Watles 2555 m – Lilo Bigler

Infolge prekärer Lawinensituation sind wir leider gezwungen, eine kleinere Tour, teils mit Bergbahn, teils zu Fuss resp. mit Skiern, zu unternehmen. Wir fahren mit dem Skibus von Schlinig zur Talstation Prämajur und lösen eine Einzelfahrt bis zur Bergstation. Da wir jetzt als Fussgänger eingestuft werden wird uns befohlen die Skier abzuschnallen und somit ohne Ski auf die Sesselbahn zu steigen. Die Skier werden anschliessend auf leeren Sesseln hoch befördert. Vor lauter Verblüffung befolgen wir diese Anweisungen, ansonsten wir eine Tageskarte hätten bezahlen müssen. An der Bergstation angekommen, erweist sich der Abstieg vom Sessellift ohne Skis als relativ heikel. Als der Angestellte uns ohne Skis absteigen sieht, versteht er die Welt nicht mehr und fragt uns nach dem Grund des separaten Skitransportes. Als wir es ihm erklären telefoniert er verständnislos sofort an die Talstation und meint nachher zu uns: die dort unten haben an der Uni studiert, jetzt haben wir nur noch akademische Idioten – u jetzt sog i nix mehr! Auf der Höhe von 2’488 m ziehen wir die Felle auf und der Kurzanstieg bringt uns auf den 2’555 m hohen Monte Watles. Dann erfolgt eine Abfahrt in herrlichem Pulverschnee bis «auf dem Mäuerle» und zwar zweimal. Anschliessend geniessen wir die Abfahrt auf der Skipiste mit Zwischenhalt auf der Plantapatsch und zurück nach Prämajur, wo einige in der Aprèsskibar einen Bombardino (heimtückisches Vinschgauergemisch) geniessen. Dann geht’s mit dem Skibus zurück nach Schlinig.

Dienstag 07.03.2017 – Sesvenna Hütte 2256 m – Mäni

Nach einem ausgiebigen Morgenessen starten wir vom Hotel Edelweiss in Richtung Schliniger Alm. Während des leicht ansteigenden Aufstiegs bläst uns ein starker Nordwind entgegen. Der Himmel ist leicht bewölkt und dazwischen geniessen wir einzelne Sonnenstrahlen. Nach gut einer Stunde erreichen wir die Jausenstation auf der Schliniger Alm. Da wir genügend Zeit haben, beschliessen wir einzukehren und einen feinen Cappuccino zu genehmen. Nach dieser Pause steigen wir weiter hoch durch eine Felsbarriere, die sogenannte „Schwarze Wand“. Dank dem, dass die steile Aufstiegsflanke abgeblasen ist, ist die Lawinengefahr geringer. Schon bald ist die Sesvenna Hütte 2256 m, unser heutiges Ziel, in Sicht. Der Hüttenwirt Andy empfängt uns mit einem Gläschen Schnaps. Die Sesvennahütte ist Ausgangspunkt für einige schöne Skitouren, siehe Heft „Die Alpen“ Ausgabe 12/2016. Nach reichlicher Verpflegung mit Suppe oder Spiegeleier sowie Apfelstrudel und Cappuccino fahren bzw. rutschen wir auf dem hart gepressten Schnee vorsichtig der Aufstiegsspur entlang hinunter. Auf der Schliniger Alm kehren wir erneut ein und trinken eine Giggermilch oder einen Kaffee Amaretto. Gestärkt fahren wir zurück nach Schlinig und geniessen noch die letzten Sonnenstrahlen.

Mittwoch 08.03.2017 – Kälberberg 2560 – Ernst

Der heutige Tag verspricht schön zu werden. Wir starten bei wolkenlosem Himmel im beschaulichen Dörfchen Schlinig und steigen auf einem Waldweg streng Richtung West bis zur Waldgrenze. Es geht weiter durch offenes Gelände bis Rossboden. Das Gelände wird zusehend steiler. Ein lautes, weit herum hörbares «Wumm» sowie die erhebliche Lawinensituation veranlassen uns umzukehren und bei der Waldgrenze neu zur Kälberalm bzw. zur Kälberhütte auf 2137 Meter aufzusteigen. Hier halten wir eine kurze Rast wobei zwei Unentwegte mit Rucksack und Skischuhen zur Melodie der Steiner Chilbi tanzen (und da sage mir einer, die Senioren hätten keinen Pfupf mehr….!).
Nun spurt Franco über den sicheren Sponda-Rücken vor bis zu unserem heutigen Ziel, dem Kälberberg auf 2560 Metern. Aufgrund der schlechter werdenden Sichtverhältnisse gibt es nur eine Kurzrast. Abfellen, schnell etwas essen, die wunderbare Aussicht auf die Ortler- und Cevedalegruppe geniessen und wir fahren bei teilweise gutem Pulverschnee mehr oder weniger der Aufstiegsspur entlang zurück nach Schlinig. Eine Einkehr im Café Uina mit Cappuccino oder Bombardino und einem gefühlten ca. 30 cm hohen Stück Torte beendet die heutige Tour.

Donnerstag 09.03.2017 – Regentag – Fredy

Der erste Blick am Morgen früh aus dem Fenster verspricht nichts Gutes: es schneit dicke, schwere Flocken, Berge sind vom Nebel eingehüllt. Um 9.00 Uhr geht der Schneefall in Regen über und es regnet den ganzen Tag bis weit über 2000 m hinauf. Die Lawinengefahr war schon die ganze Woche auf Stufe erheblich und jetzt steigt sie gar auf Stufe 4 GROSS an… :-(( … Tourenfahrer die heute auf die Sesvenna Hütte wollten müssen im Tal eine Unterkunft suchen, andere können von der Hütte nicht ins Tal hinunter. Bis zum Mittag verbringen wir die Zeit mit Spielen im Hotel. Am Nachmittag fahren wir hinunter nach Mals zu Café und Kuchen. Zur Freude der örtlichen Konditoren sind wir nicht die Einzigen die sich so die Zeit vertreiben: die Kuchenbuffet sind bald leer gegessen. Nach einer nicht sehr ergiebigen Shoppingtour geht’s gegen Abend wieder hinauf nach Schlinig.

Freitag 10.03.2017 – Schliniger Alm und Pisten Schöneben – Beatrice

Das Schnee-Regentief von gestern ist abgezogen. Dank starkem Nordwind ist der Himmel wolkenlos doch an eine Skitour ist nicht zu denken. Immer noch Lawinenstufe 4 GROSS und es wird ausdrücklich gewarnt vor immer neuen heimtückischen Triebschnee Ansammlungen und allgemein schlechtem Aufbau der Schneedecke. Um uns trotzdem etwas zu bewegen laufen wir am Vormittag zur Schliniger Alm um an der Sonne einen Cappuccino zu geniessen. Mittags fahren wir nach Reschen und verbringen den Nachmittag auf den Skipisten von Schöneben mit herrlichem frischem Pulverschnee.

Samstag 11.03.2017 – Heimreise – Monika

Schlinig zeigt sich heute morgen von seiner besten Seite. Aufgeweckt durch die Sonne, treffen wir uns um 8.00 Uhr beim Frühstück. Die vielen Köstlichkeiten am Buffett machen die Auswahl schwer. Statt die Skis anzuschnallen setzen wir uns heute in die Autos und fahren Richtung Landeck-Arlberg-Richterswil nach Hause. Es herrscht reger Verkehr, was Geduld und Ausdauer erfordert. Eine erlebnisreiche Tourenwoche geht zu Ende. Herzlichen Dank Franco für die tolle Tourenwoche!

Ganz herzlichen Dank von allen Teilnehmern an Franco für die wie immer gute und umsichtige Organisation. Dank grosser Kameradschaft haben wir in einem uns zuvor unbekannten Gebiet trotz der miesen Schneesituation eine gesellige Woche verbracht.

BerichterstatterIn
siehe Bericht