Piz Tschierva 3546m (H/B/3a, WS+) Sarah Wirth

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion
Startdatum10.7.21
Enddatum11.7.21
Anmeldeschluss4.7.21
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5f5f9c49-555c-4768-be5f-04f2ac120017
Beschreibung

10.7.2021 – 11.7.2021 [Sa-So] Piz Tschierva – Logenplatz im Berninagebiet: Hochtour von der Chamanna Boval CAS über z.T. Felsstufen und Bänder in leichter, aber schöner Kletterei (3a) und via Fuorcla da Boval auf den Gipfel. Retour via Chamanna Tschierva und Val Roseg (mit der Kutsche nach Pontresina).

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Sebastian Steiner, Sandra Strametz, Massimo Stefania, Valerie Osann, Katrin Sträuli-Schenk
Verhältnisse
Sonnig

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Ganz untypisch für Bergtouren brechen wir am Samstag morgen gemütlich um 9:30 Uhr mit dem Zug von Wädenswil nach Morteratsch auf. Bei schönstem Sommerwetter mit stahlblauem wolkenlosen Himmel starten wir den Aufstieg entlang der Randmoräne des Morteratschgletschers hinauf zur Chamanna Boval auf 2495m. Es ist traurig zu sehen, wie wenig von diesem Zeitzeugen der letzten Eiszeit noch übrig ist. Im Angesicht der wunderschönen Gletscherwelt und der herrlichen Gipfel der Berninagruppe geniessen wir unser Zvieri. Beim Znacht stärken wir uns mit sehr bissfesten Spaghetti und gehen zeitig zu Bett. Um 4:00 Uhr morgens verlassen wir die warmen Betten und starten kurz vor 5:00 Uhr den Aufstieg. Die Temperaturen sind angenehm, das Wetter vielversprechend auch wenn noch einzelne Nebelschwaden über und unter uns vorbeiziehen. Gelegentlich sehen wir durch den Nebel die anderen Seilschaften, die wie eine Ameisenstrasse bereits die Felsstufen zur Fuorcla da Boval hochklettern. Bei einer Leiter beginnt die Kletterei (3a) für die wir uns jetzt anseilen. Die ersten beiden Seillängen erfordern die meiste Konzentration. Danach wird es einfacher und vor allem wieder wärmer als die Sonnenstrahlen uns beim Kraxeln wärmen. Wir brauchen für die Überwindung der ca. 200 Höhenmeter deutlich länger als geplant, aber alle erreichen die Fuorcla da Boval sichtlich erleichtert. Wir sehen jetzt erstmals unser Ziel – den Piz Tschierva, das motiviert  Unterhalb der Fuorcla da Tschierva erleichtern wir unsere Rucksäcke und begeben uns erneut auf eine Kraxelei über grosse Geröllbrocken hinauf zum Ostgrat. Danach geht’s mit Steigeisen direttissima auf den Gipfel – mehrheitlich wieder über Geröll- und wenige Schneefelder balancierend (es kommt die Frage auf, ob es sich mit Stögelischuhen einfacher läuft). Wir erreichen den Gipfel gegen 11:00 Uhr, die Freude ist gross, der Rundblick auf die umliegenden Berge grandios und das mitgebrachte Mittagessen famos nach dem kräftezehrenden Aufstieg.
Wir steigen flinken Schrittes entlang der Aufstiegsspur ab. Als wir über den Gletscher laufen, ist der Schnee so weich, dass wir teils bis zu den Oberschenkeln im Schnee einsinken. Der Abstieg zur Chamanna da Tschierva verläuft über Felsplatten, Geröll und viele kleine rauschende Bäche. Als wir die Hüttenterrasse erreichen, haben wir glücklicherweise Zeit für eine kurze Rast und ein paar Gaumenfreuden. Auf dem Weg ins wunderschöne Roseg Tal sind wir umgeben von saftig grünen Wiesen, blühenden Alpenblumen in allen erdenklichen Farben und pfiffigen Murmeltieren, die wir jedoch leider nicht erspähen. Nach 11,5 Stunden auf den Beinen erreichen wir endlich das Val Roseg und fahren mit der Pferdekutsche gemütlich nach Pontresina. Bei fröhlicher und ausgelassener Stimmung reisen wir zurück nach Wädenswil. Ein grosses Dankeschön für die hervorragende Organisation, die tolle Gruppe und an die Wettergötter :).

BerichterstatterIn
Sandra Strametz