Piz Palü – Bellavista (H/B/ZS) Lukas Röthlisberger

Tourengruppe/-TypHochtour, Sektion
Startdatum29.7.17
Enddatum31.7.17
Anmeldeschluss30.6.17
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df26-5870-4cf0-95a8-0006ac120019
Beschreibung

29.7.2017-31.7.2017 [Sa-Mo] 1. Tag: Anreise ins Engadin und mit Luftseilbahn zum Berggasthaus Diavolezza, 2973m.
2. Tag: Diavolezza – Piz Palü 3901m Normalroute, 4 Std. Überschreitung zur Bellavista 3922m und Abstieg zum Rif. Marco e Rosa, 3597m, 4 Std. 3. Tag: Rif. Marco e Rosa Piz Zupo, 3996 m, 1 1/2 Std. Abstieg über Fortezza zurück zur Diavolezza,3 Std. Heimreise

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Irene Hörmandinger, Edith Röthlisberger, Caspar Sträuli, Robert Schmid, Kathrin Sträuli, Kathrin Futter, David (Gast)
Verhältnisse
Zeitweise bewölkt, mässiger Wind aus West. Sehr gute Fels- und Eis Bedingungen. Am Nachmittag/Abend gewitterhaft

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

In der Diavolezza treffen sich 8 Bergsteiger, teils gesund, teils lädiert. Bei wunderbarem Wetter samt ebensolcher Aussicht wandern wir zusammen auf den Munt Pers. Von Weitem erkennen wir – winzig klein – viele Bergsteiger auf dem Piz Palü. Abends lassen wir uns ein feines 4-Gang-Menu munden. Alle Wetter-Apps sehen für morgen durchmischtes Wetter vor und versprechen uns das wahre Hoch erst für den 31.7., so dass wir die geplante Route umkehren wollen.
Anderntags steigen wir mit Stirnlampen auf den Gletscher hinunter und klettern unter kundiger Lei¬tung von Lukas bei fabelhaftem Wetter die Fortezza hoch. Auf dem Biancograt sehen wir wieder wandelnde Punkte. Ab 13 Uhr verdichten sich die Wolken stark, sodass wir auf den Piz Zupo ver-zichten und direkt ins Rifugio Marco e Rosa hochsteigen. Eine gute Idee! Bald blitzt und donnert es; Schneetreiben setzt ein. VIVA ITALIA! Cappuccino, Espresso, Latte Macchiato – und das in einer Höhe von 3500 Metern! Die sanitären Anlagen sind eher dürftig. Abends können wir unter 3 Vorspeisen, 3 Hauptgerichten und 3 Desserts auswählen!
Es gibt Schweizer, die immer maulen. So auch beim reichhaltigen Frühstück, nur weil es ‚verpackt‘ ist. Gestärkt, am Seil, mit Steigeisen, gehen wir in der Morgenstille der aufgehenden Sonne entgegen. Lukas führt uns auf den Mittelgipfel der Bellavista. Danach folgt der lange Blockgrat des Piz Palü, den wir mit Steigeisen erklettern. Ausdauer ist angesagt! Ein Bergsteiger wird per Helikopter ausgeflogen, und auch sein Kollege folgt separat an der Longline. Unsere 3 Seilschaften erreichen glücklich den Schneegipfel des Palü. Die Aussicht ist, wie erhofft, atemberaubend.
Dem Gipfel so nah, der Arbeit so fern, das haben wir gern ……
Die Gipfelfreude ist kurz, der Abstieg im weichen Schnee steil und heikel. Nicht ohne Grund mahnt uns Lukas immer wieder zu Konzentration und Vorsicht. In den Cambrena-Eisbrüchen balancieren wir über fragile Schneebrücken, die sicher keine Ewigkeit mehr halten werden, falls sie überhaupt am Ende dieser Saison noch stehen. Nachdem wir den tiefsten Punkt auf dem Gletscher erreicht haben, schlüpfen wir endlich aus den Steigeisen und steigen den schmalen Weg hinter dem Piz Trovat hoch. Nach 10 Stunden erreichen wir die Diavolezza und hüpfen punktgenau in die Seilbahn, die 3 Minuten später abfährt. Lieber Lukas, herzlichen Dank für diese unvergessliche Tour, die Du wie immer mit Kompetenz, Engelsgeduld und starken Nerven geleitet hast.

BerichterstatterIn
Irene Hörmandinger