Matschertal (I-Vinschgau) TW (W/B/T3) Franco Poletti

Tourengruppe/-TypSektion, Senioren, Wandern (T1-T3)
Startdatum4.7.20
Enddatum11.7.20
Anmeldeschluss29.6.20
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5cf00d45-05b0-4404-98e7-0079ac120018
Beschreibung

4.7.2020-11.7.2020 [Sa-Sa] Das Matschertal zweigt vom Haupttalort Mals im Vinschgau nordöstlich zu den Ötztaleralpen ab. Befahrbar über den kleinen Weiler Matsch zum Glieshof Ende der Fahrstrasse 1824m Da befindet sich unser sehr komfortables Almhotel Glieshof www.glieshof.it

Max. 8 Teiln.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Lilo Bigler, Annemarie u. Mäni Blum, Clara Geel, Gertrud Poletti, Beatrice u. Fredy Rähle, Monika Schlegel, Edith Estermann (Gast)
Verhältnisse
Im Flachland heiss, hier oben Sonntag bis Freitag schön, nur an zwei Tagen kurzes Abendgewitter, angenehme Wandertemperaturen mit herrlich kühlen Nächten. Heimreise Samstag im Regen.

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Das Tourengebiet:
Das Matscher Tal ist ein Seitental im obersten Vinschgau in Südtirol. Es führt in die südlichen Ötztaler Alpen und ist im Talschluss vergletschert. Das Matscher Tal wird vom Saldurbach entwässert. Matsch, die einzige Ortschaft im Tal, ist eine Fraktion von Mals. Es ist von jeher von der bergbäuerlichen Kultur geprägt und gilt als eines der ärmsten Täler der Region. Dadurch konnte es sich seinen unberührten Charakter bis heute bewahren. Es ist wenig bekannt, der relativ geringe Tourismus konzentriert sich auf den hinteren Teil des Tals. Zugang ist von Mals – Tartsch auf einer 14km langen Bergstrasse. Sie endet auf 1830 müM beim einzigen Hotel im Tal. Im Talschluss steht auf 2670 m die Oberetteshütte des Alpenvereins Südtirol. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf verschiedenen Bauernhöfen.

Die Unterkunft:
Almhotel Glieshof auf 1830 m. Vor 500 Jahren zog eine Familie Heinisch von Schleswig nach Matsch. Im Laufe der Jahre übernahmen die Nachkommen nebst Häusern in Matsch auch umliegende Höfe. Die Wurzeln des Glieshofs reichen über 200 Jahre in die Geschichte zurück. Generation für Generation wurde der Hof innerhalb der Familie Heinisch weitervererbt und entwickelte sich vom Bauernhof zum Almhotel mit Wellnessbereich. Heute sind die Gastgeber Hannelore und Manfred Heinisch mit ihren Töchtern Carolin und Stefanie die Seele des Familienbetriebs. Hier verbinden sich authentische Herzlichkeit und gelebte Gastfreundschaft mit modernem Wohnkomfort und der genussreichen Vielfalt der Südtiroler Küche.

Samstag 4.7.2020 / Anreise / Franco und Gertrud
Pünktlich um 09.00 treffen wir uns an der Autobahnraststätte Fuchsberg. Mit 3 Autos geht es bei strahlenden Wetter auf die Reise ins Vinschgau. Über Davos, Flüelapass, Ofenpass, Mals ins Matschertal Talende zum Hotel Glieshof (1824 m) wo wir unsere Tourenwoche verbringen werden. Da das Wetter herrlich ist spazieren wir noch zur höher gelegenen Matscheralm (2020 m) wo wir unter anderem den traditionellen Südtiroler Apfelstrudel geniessen. Apero mit Wochenbesprechung und erwartungsvoll freuen wir uns auf das Abendessen. Zwecks Corona ist es Pflicht am Antipasti Buffet eine Maske zu tragen. Unsere Erwartungen (Abendessen) wurden bei weiten erfüllt.

Sonntag, 5.7.2020 / Saldurseen / Lilo
Bei herrlichem Wetter starten wir pünktlich um 08.45 Uhr. Zuerst geht es recht gemütlich durch lichten Lärchenwald Richtung hinteres Matschertal. Es ist noch recht frisch, doch das wird sich bald ändern, denn nun folgt ein steiler und ruppiger Weg entlang der wild tosenden Saldur bis über die Waldgrenze, wo wir den wohlverdienten Znüni geniessen. Die hochalpine Fels- und Wiesenlandschaft mit einer fantastischen Blumenpracht ist besonders reizvoll. An mehreren Gletscherbächen vorbei führt der Pfad immer weiter nach oben, bald durch felsiges Gelände, bis auf über 2’800 m die Seeplatte erreicht ist. Der grosse Saldursee ist ein besonderer Blickfang. In dieser schönen Landschaft geniessen wir den mitgebrachten Proviant. Zwei mutige Teilnehmer wagen einen Sprung in das kalte, etwas schlammige Nass, bevor es auf demselben Weg wieder ins Tal geht. Bier, Café, Kuchen etc. dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Danke für die schöne reizvolle Tour mit einer Gehzeit von ca. 6 Stunden und ca. 1’000 Höhenmetern.

Montag, 6.7.2020 / / Mäni und Annemarie
Bei wolkenlosem Himmel wandern wir vom Glieshof 1824 m auf der rechten Talseite auf einem schönen Bergweg zur Matscher Alm 2050 m und weiter hinauf bis zum Vinschgauer Höhenweg 2350 m. Der Höhenweg führt vorbei durch eine herrliche Alpenflora mit Sicht auf die Weisskugel 2738 m und die gegenüberliegende Oberetteshütte. Beim Klamm trennen wir uns in je einer 5er Gruppe.
Eine Gruppe wandert gemütlich talwärts und geniesst bei einem Zwischenhalt auf der Matscher Alm den feinen Johannisbeersaft. Beim Abstieg ins Hotel treffen sie noch auf eine Gruppe Pferde mit Fohlen.
Die andere Gruppe steigt nochmals hoch zur Oberetteshütte 2670 m. Dort geniessen wir die tolle Aussicht in die Berge und das ganze Matschertal. Der Abstieg führt an einem tosenden sehenswerten Waserfall vorbei. Beide Gruppen treffen sich rechtzeitig im Glieshof zum Apéro und anschliessenden Nachtessen.

Dienstag, 7. 7. 2020 / Upikopf 3175 m / Fredy & Beatrice
Und wieder beginnt der Tag wolkenlos. Wir steigen auf der Almstrasse hoch zur Upialm mit Käserei. Ab hier geht es auf gutem Wanderweg weiter zum Upisee auf 2560m. Nach zwei Stunden ist da eine Rast fällig. Unser Ziel ist nun in Sichtweite. Die nächsten 150 Höhenmeter sind noch moderat aber dann führt der schmale Pfad schweisstreibend in sehr steilem Zickzack Kurs 300 Höhenmeter durch die Bergflanke hinauf zum Gipfelgrat. Über Block- und kleinere Schneefelder erreichen wir in etwas über vier Stunden das Gipfelkreuz des Upikopf. Eine herrliche Rundsicht auf die Südtiroler Berge ist der Lohn für die Mühe.

Nach ausgiebiger Rast geht es wieder hinunter zum Upisee. Der ladet zum Bade und tatsächlich stürzen sich zwei in das – nach des Schreibers Meinung – kalte Gletscherwasser. Über weitere 700 Höhenmeter talwärts auf nicht gerade knieschonendem steilem Almweg erreichen wir unsere Unterkunft. Hier gibt es auf der schönen Terrasse den verdienten Apero. Nach dem wie jeden Tag ausgezeichneten Nachtessen gibt es an drei Abenden eine Überraschung. Die 14 und 19 jährigen Töchter der Familie Heinisch sind begabte Musiktalente. Sie beherrschen fünf verschiedene Instrumente, spielen alles auswendig. So kommen wir jeweils in den Genuss eines kleinen Südtiroler Konzertes.

Mittwoch, 8.7.2020 / Vinschgauer Höhenweg / Monika
Um 8.45 Uhr starten wir vom Hotel Glieshof Richtung Vinschgauerhöhenweg. Nach ca 300 Meter bergauf erreichen wir einen herrlichen Ausblick Richtung Ortlergruppe. Gemütlich geht es auf dem Höhenweg Richtung Matsch weiter. Die Vielfalt der Alpenflora fasziniert uns sehr, und es werden viele Fotos gemacht. Oberhalb von Matsch machen wir Mittagsrast. Nach ca 4 Stunden erreichen wir das Dorf Matsch, wo wir nach einem Restaurant Ausschau halten. In der Bar Pleres wurden wir auf der Terrasse mit Apfelstrudel und Kaffee verwöhnt. Der Wandertaxi bringt uns anschliessend zum Hotel zurück. Beim Spielen, Plaudern,lassen wir den Tag ausklingen.

Donnerstag, 9.7.2020 / Pleresspitze 3188 m / Edith
Motiviert nehmen wir heute den 2. Dreitausender in Angriff. Vor uns liegen 12.8. km und 1400 Höhenmeter auf die Pleresspitze.
Der gut ausgebaute Wanderweg führt über die Matscher Alm, stetig an Höhe gewinnend bergauf. Bunte Wiesen, ausgeprägte Grashänge, Mulden, Kuppen und Geländeschultern wechseln mit steileren Passagen ab. Die guten Wegmarkierungen erleichtern die Orientierung. Nach 3 Stunden erreichen wir den felsigen Gipfelhang. Konzentration und Trittsicherheit ist hier gefordert. Das Balancieren über die Felsen und Schneefelder trainieren wir ausgeprägt. Nur das Gipfelkreuz lässt lange auf sich warten. Nach 4 Stunden erscheint es wie aus dem Nichts, dann nochmals ein kleiner Effort und wir stehen auf 3188 m Höhe. Grandios ist die Aussicht auf den Weisskugel, zur Saldur- und Ortlergruppe. Die bescheidenen Platzverhältnisse und der wacklige Untergrund hinterlassen nicht nur gute Gefühle, weshalb wir bald den luftigen Höhenort wieder verlassen und uns auf den Abstieg konzentrieren.
Mit der Einkehr auf der Matscher Alm beenden wir einen zufriedenen 8 Stunden Wandertag.

Freitag, 10.7.2020 / zur freien Verfügung / Fredy & Beatrice
Franco gibt uns den Tag frei. Die vielen Höhenmeter und teils recht steilen Abstiege der vergangenen Tage machen sich in unsern nicht mehr so jungen Knochen langsam bemerkbar. Der grössere Teil der Gruppe fährt mit Wandertaxi und Citybus nach Mals für Shopping und Citytour. Der Rest erkundet den Waalweg. Ein schmaler Weg entlang eines vor hunderten Jahren künstlich angelegten Wasserkanales. Kurz unterhalb unserer Unterkunft wird vom Saldurbach das Wasser durch diesen Kanal mit leichtem Gefälle sieben Kilometer bis über Matsch geleitet. So werden die Wiesen und Äcker in der Talflanke hoch über dem Talgrund bewässert. Entlang des Kanals wächst eine einmalige Blumenpracht. Praktisch alles was zwischen 1400-1800 gedeiht ist zur Zeit hier am blühen.

In Matsch wechseln wir auf die andere Talseite. Hier verläuft der Vinschgauer Höhenweg. Der führt uns durch lichten Lerchenwald wieder zurück zu unserm Ausgangspunkt. Unterhalb unseres Hotels beim Ausserglieshof hat der initiative Bauer fünf grosse Becken, gespiesen mit frischem Wasser vom Saldurbach, für die Fischzucht angelegt. Darin schwimmen viele Saiblinge unterschiedlicher Grösse. Einige werden den Tag nicht überleben. Auf unserer Abendmenükarte steht: gebratener Bachsaibling. Frischer geht es nicht mehr und schmeckt ausgezeichnet.

Samstag, 11.7.2020 / Heimreise / Franco und Gertrud
Nach einer sommerlichen stabilen Woche kündigt sich am Freitagabend das erste Gewitter an, es war aber nur von kurzer Dauer. Heute (Samstag) ist Abreisetag und es regnet und so fällt es uns leichter die Heimreise anzutreten. In einer angenehmen gut trainierten Gruppe genossen wir die schönen zum Teil anspruchvollen Touren welche unfallfrei verliefen.

Einmal mehr hat es Franco verstanden uns in ein wenig bekanntes Gebiet zu „entführen“.
Franco, ganz herzlichen Dank für die erlebnisreiche und gut organisierte Woche abseits der grossen Touristenströme. Deine total motivierten Teilnehmer.

BerichterstatterIn
TeilnehmerInnen