Klettern im Süden TW BGF (K/B-C/4a – 7a) Hans Vetsch

Tourengruppe/-TypJO (14-22J), KIBE (10-14J), Klettertour
Startdatum9.10.21
Enddatum16.10.21
Anmeldeschluss1.8.21
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5f63ae40-4b98-4a86-9c2d-04e4ac120017
Beschreibung

9.10.2021 – 16.10.2021 [Sa-Sa] Das Ziel wird aufgrund der angemeldeten Personen und dem Leistungsvermögen ausgewählt

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Isabel Müller, Ella Richenberger, Lena Richenberger, Ramon Scherrer, Michael Tartak, Lorena Vanoli, Anne Glöss

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Tourenbericht Herbstlager 2021 in Finale Ligure

Voller Vorfreude besammelten wir uns am Samstag Morgen in Wädenswil beim Güterschuppen und fuhren in den Süden. Nach acht Stunden Fahrt wurden erst einmal die Zelte aufgebaut und verspätet Mittag gegessen. Frisch gestärkt verbrachten wir den Nachmittag am erstaunlich warmen Meer, da es zum Klettern bereits zu spät war. Schliesslich liessen wir den Abend mit selbst gekochtem Risotto, Glace und einer ersten Stadtbesichtigung ausklingen.

Am Sonntag war dann das erste Mal Klettern angesagt. Hans warnte uns bereits vor der strengen Bewertung der Klettergebiete, wovon wir aber am ersten Tag im Klettergarten «Bric Reseghe» (noch) nichts merkten. Abends sind wir beim Kartenspielen als Gruppe aufgetaut und beim nächtlichen Baden mit Blutmond sind sogar zwei Monster aus der Gruppe hervorgegangen (siehe Bild).

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg ins Klettergebiet «Rian Cornei». Der Einstieg zum Sektor «Falesia del Silenzio Inferiore» wurde zu einer regelrechten «Dschungelsafari» durch die Wälder Italiens. Als wir den Felsen dann endlich gefunden hatten, verflog die Freude wieder ziemlich schnell, als festgestellt wurde, wie plattig der Fels war. Ausserdem kam die Warnung vom Vortag hier zur Geltung – die Routen waren tatsächlich nach altem Massstab bewertet und damit etwas schwieriger. Fast so schwierig wie der Heimweg, der sich nämlich mindestens genauso abenteuerlich herausstellte wie der Hinweg. Spätestens als wir an Fixseilen der Felswand entlang geklettert sind, wie im Klettersteig, bereuten wir, nicht einfach wieder durchs Gestrüpp zurückgelaufen zu sein. Letztendlich kamen wir wieder bei der Strasse raus und Hans holte uns und später dann die chaotisch am Telefon bestellte Pizza mit dem Auto ab.

Die Suche nach dem Klettergarten setzte sich am Dienstag fort. Das mit der Orientierung läuft in Italien eben irgendwie anders als in der Schweiz. Im Sektor «Terminal» angekommen, stellten sich ein 5a und ein 5b dann doch schwieriger heraus als erwartet – Hans hatte also recht. Geregnet hat es an diesem Tag nicht und der Abend war erstaunlich. Zitat: «unchalt». Das Abendessen war fast ein richtiges Festessen – nach ewigem Kartoffelschälen stand dann die Rösti mit Poulet und gegrilltem Gemüse auf dem Tisch.

Nachdem wir bereits einige Tage geklettert waren und viel zu früh zum Sonnenaufgang Anschauen aufgestanden waren, beschlossen wir, am Mittwoch einen Ruhetag einzulegen. Morgens gingen wir in ein nahegelegenes Gebiet in den Sektor Avancorpo di Borgani, wo wir auf schöngriffigen Felsen stiessen, jedoch auch auf (zu) weite Routen und Hakenabstände. Der Nachmittag im Gebiet «Capo Noli» gestaltete sich entspannter. Wir gingen ans Meer in den Sektor «Easy Dalle», wo es möglich ist zu «deep-watern». Das Bouldern, Baden, Sonnen und Fotografieren bereitete allen grossen Spass, obwohl so mancher Kratzer im Salzwasser anfing zu brennen.

Nach dem «Ruhetag» ging es am Donnerstag den Berg hoch zu einer Höhle im Sektor «Rocca di Corno – Ovest» im Gebiet «Valle Sciusa – Valle Ponci». Die Aussicht von dort oben war traumhaft. Das fanden die Autoren des Führers anscheinend auch und inspiriert von deren Fotografie begann das Fotoshooting. Relativ spät erst sind wir zurückgefahren. Dennoch wollten wir «Älplermaggrone mit Öpfelmuess» kochen und machten uns gleich ans Zubereiten. Dieser langwierige Prozess wurde nicht gerade beschleunigt, als der Wasserkocher fälschlicherweise auf den Gasherd gestellt wurde.

Ob es am ausgebliebenen Glace oder doch eher am Fels und der in den letzten Tagen gewonnen Übung lag, ist unklar, doch am letzten ganzen Tag lief das Klettern bei den meisten nochmal richtig gut. Im «Valle Aquila» in den Sektoren «Infami», «Placca dei Maleducati» und besonders «Falesia del Gorilla» wurden am gutgriffigen Felsen persönliche Rekorde gebrochen. Das und das gelungene Lager wurde mit einem Besuch im Restaurant «Mamma mia» noch gründlich gefeiert, wo Hauptgänge mit Vorspeisen verwechselt wurden und wir Essen für eine ganze Fussballmannschaft auf dem Tisch hatten. (Es wurde trotzdem aufgegessen!) Auch ein voller Magen konnte uns nicht von unserem letzten Glace in Italien abhalten und so genossen wir unseren letzten Abend am Strand.

Am nächsten Morgen gingen einige nochmal klettern, während die andern ihren Morgen im Städtchen und am Strand genossen. Die Routen in «Boragni» in den Sektoren «Sosso Crazy Brothers» und «Bastionata Sinistra Boragni» waren nochmal so richtig schwer bewertet, als würde jemand wollen, dass uns das in Erinnerung bleibt. Schweren Herzens, aber mit frisch gekauftem Essen bestückt, haben wir uns schliesslich auf die zum Glück nicht ganz so lange Heimreise gemacht. Nach dieser erlebnisreichen Zeit ist die Vorfreude auf das nächste Kletterlager gross. :)

BerichterstatterIn
Anne Glöss und Lorena Vanoli