Kletter- und Hochtouren TW BGF (H, K/B/ZS) Franz Lischer

Tourengruppe/-TypHochtour, Klettertour, Sektion
Startdatum6.8.17
Enddatum12.8.17
Anmeldeschluss31.3.17
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df26-9418-4992-9ebf-0006ac120019
Beschreibung

6.8.2017-12.8.2017 [So-Sa] So, 6.8. Aufstieg in die Bergseehütte, klettern
Mo, 7.8. klettern Bergseehütte
Di 8.8. klettern , Abstieg und Transfer nach Saas Grund (Hotel! dusche!)
Mi 9.8. Allalinhorn 4027müm – Feechopf, Täschhütte
Do 10.8. Rimpfischhorn 4199 müm, Täschhütte
Fr 11.8. Mischabeljoch – Alphubel 4206 müm, Saas Grund (Hotel! wieder dusche und Abschlussessen mmmhhh!)
Sa 12.8. klettern auf Heimfahrt (wänn no magsch..)

Bergführer: Franz Zürcher
Leitung: Franz Lischer, Maya Albrecht

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
andrea martin, annette frommherz, erika frick, kathrin futter, valerie osann, andreas mini walder, jürg rellstab, franz lischer, maya albrecht, tiger loi und jagi.mit bergführer franz zürcher
Verhältnisse
nass und nicht kalt

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das highlight der woche war klar der montag. gutes wetter auf im bergseegebiet. wir klettern an einem tag vier routen, die im neuen führer der remy brüder (dreams of switzerland) erwähnt sind. also perlen in den alpen. das mit dem führer stellen wir erst später fest – wir haben also eine guten geschmack.

„bergseeschijen südgrat“, „via andrea“, „tonis lust“. unglaublich schöner fels!
dann nach dem abstieg noch an der kleinen ostwand jede der drei seilschaften noch eine route obendrauf, und da eben die „bellissima“, ebenfalls eine besagte perle gemäss remy, was wir bestätigen. dazu bietet „oktoberluft“ auch granitschuppen der extraklasse.
friends auch in diese routen mitzunehmen, war übrigens ein weiser entscheid. die haken sind auch mit gut+ 10 meter auseinander. und den schwierigkeitsgrat muss man sicher klettern, eher darüber.
15 sl werden es bis am abend pro seilschaft. denn tags drauf ist schlechtes wetter angesagt. wir steigen am dienstag ab.

in göschenen bringen wir annette auf den zug. sie liegt seit dem aufstieg im regen am sonntag flach in der bergseehütte und schafft den abstieg am dienstag grad mal ohne gepäck. sie fährt heim zum doktor. und wir anderen beraten zwei stunden, ob hochour oder doch nicht, und wo das wetter am längsten möglichst gut vorhersagbar kletterbar sein könnte in dieser so flachen hochdruckverteilung mit höhentiefs, unter denen es schifft.
wir entscheiden uns gegen viel wind in der höhe und verzichten auf das rimpfischhorn, allalinhorn, hohlaubgrat und all die leckerbissen, die keine mehr sind, wenns stürmt und scheit. wir zaubern kurzerhand neun betten aus dem tourenleiterhut und brechen auf ins tessin. bei regen, versteht sich. aber im auto ist es ja trocken.

in ponte brolla erwartet uns leerer fels. das hat noch keiner von uns gesehen: null leute an den ganzen wänden. es war total easy eine freie route zu finden. sobald der fels trocken war, sind wir hingerannt. ich weiss nicht mehr an welchen tagen wir welche route kletterten. es waren viele tage und wenige routen. aber schöne.
und wenn kein klettern, dann gibts ja noch den kaffee, wie schon wolfgang güllich ihn zu würdigen wusste, so auch wir. zugegeben, wir etwas forciert durch das nass von oben. so sassen wir oft im gotto tranken also kaffee, philosophierten und studierten die wetterradars. es hatte also durchaus auch einen aspekt der weiterbildung drin, in dieser sommertourenwoche: höhentiefs sind lokal und hängen fest bei flacher hochdrucksituation und regenen darunter ab. also genau über uns. aber es war warm. und der kaffee war sehr gut.

und beides hielt uns wach: bei jedem abtrocknen des felses kletterten wir.
und es war so angenehm leer und ruhig in ponte brolla. kein „SEIIIL AUUUUS!“ „SEIIIL FREEEI!“ „KAAANST KOMMMEEEEEN!“
es war durch und durch ein weiser entscheid nach ponte brolla zu ziehen.

speroni di ponte brolla kletterten wir bis es regnete immer hin 7 sl in super plattenfels.
wir entdeckten mario bottas bergkirche in mogno, die tibetische hängebrücke bei curzutt und das mittlere schloss von bellinzona.
wir assen gut, sehr gut sogar, im albergo castagnetto. sehr empfehlenswert.
am schlusstag war uns das wetter nochmal hold und liess uns nochmals am speroni di ponte brolla klettern. diesmal bis zum gipfel und daneben alle mal im vorstieg.

wir haben es geschafft, bei soviel schlechtwetter zusammen durchzuhalten, das maximum an klettermetern herauszuschälen, clever zu entscheiden, gut zu essen, güllichs philosophie zu praktizieren und einiges mehr.
und wahrscheinlich ist das die einzige tourenwoche, in der die leitung und die teilnehmenden mehr zeit auf dem wetterradar verbrachten als im fels.

es war trotzdem schön mit euch.
danke für eure teilnahme, durchhaltewillen und positive einstellung.

franz & maya die tourenleitenden

BerichterstatterIn
maya