Gr. Grünhorn 4043m (S/B/ZS) Daniel Tanner

Tourengruppe/-TypJO (14-22J), Sektion, Skitour
Startdatum24.5.17
Enddatum27.5.17
Anmeldeschluss23.5.17
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df27-10dc-466c-8062-0006ac120019
Beschreibung

24.5.2017-27.5.2017 [Mi-Sa] Mi, 24.5., Anreise: Mit ÖV um 18:02 Uhr ab Zürich HB, Gleis 31, Ankunft in Grindelwald 20.39 Uhr, Übernachtung in Grindelwald.
(Annulationskosten in Down Town Lodge ca. Fr.45.-)

Do, 25.5.: Mit der ersten Bahn gegen 7.15 Uhr hinauf auf das Jungfraujoch (3450 m), Ankunft ca 8.30 Uhr. Je nach Wetter und Verhältnissen nehmen wir einen Skigipfel mit auf dem Weg zur Konkordiahütte. Das könnte der Trugberg sein (Skigipfel 3880 m) das Louwitor (3676 m) oder der Kranzberg (3666 m). Übernachtung auf

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Alexander Leimbacher Daniel Tanner Emil Zeller Marc Christen Rainer Meichtry Roli Wehrli
Verhältnisse
Sonnig, warm, Lawinenfrei, Trittschnee

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Tag 1: Start der Auffahrtstour um 18:02 Uhr ab Zürich HB. Wie Exoten – aus Sicht der Bahnreisenden – stiegen 5 gut gelaunte Teilnehmer voll bepackt bei hochsommerlichen Temperaturen in den Zug Richtung Grindelwald. Kurz nach 20.30 Uhr bezogen wir unser Mehrbettzimmer in der Down Town Lodge und stärkten uns anschliessend auf einer Restaurantterrasse mit eindrücklichem Blick auf die Eigernordwand mit einer feinen Pizza.

Tag 2: Gestärkt durch das Vorabend durch Daniel im Rest. organisierte Frühstück, fuhren wir am nächsten Morgen mit der 1. Bahn auf das Jungfraujoch. Trotz riesigem Gedränge bei der Ankunft – 90% der Plätze waren durch Skitourengänger besetzt, der Rest mit asiatischen Touristen – konnten wir unseren Rucksack und die Skier wieder in Besitz nehmen. Nachdem die Ausrüstung mit mehr oder weniger Hilfe bei allen komplett war, starteten wir unsere Akklimatisationstour auf der „Autobahn“ in Richtung Mönchsjochhütte. Von dort folgte eine kürzere Abfahrt bevor wir den Aufstieg in Richtung Trugberg (3880 m) in Angriff nahmen. Den Gipfel erreichten wir, indem wir vom Skidepot aus die letzten Höhenmeter zu Fuss überwanden. Glücklich und zufrieden genossen wir unseren Proviant bei toller Aussicht. Nach einer schönen Abfahrt im bereits etwas aufgeweichten Schnee gelangten wir mit grossem Stockeinsatz und Schweissverlust über die Gletscherfläche zum Konkordiaplatz.
Es folgte ein letzter Halt mit Fell aufziehen und Abkühlung mit einem Schwumm im eiskalten Bergwasser, zum Glück ohne Gruppendruck. Alex unser Eiswassermann!
Nach Überwindung der 350 Stufen genossen wir die umwerfende Aussicht auf der Terrasse der Konkordiahütte mit kühlen Getränken. Inzwischen hatte sich auch das 6. Gruppenmitglied Rainer zu uns gesellt. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir teils diskutierend, raschelnd und schlafend im 13-er Schlag, bis das feine Nachtessen (kein Riz Casimir!) aufgetischt war.
Ein unvergesslicher Tag geht zu Ende. Herzlichen Dank, Daniel.

Tag 3: Endlos hangen die Sterne am Himmel und erleuchten das weite Eismeer und die vielen Gipfel. Um 4.45 stiegen wir die endlosen Treppen von der Konkordiahütte hinunter zum Skidepot. Eine kurze Abfahrt, dann werden die Felle aufgezogen. Links ums Grünegg und – man hätte auch den einfachen Aufstieg über den Gletscher wählen können – los gings das steile, vereiste Couloir hoch. Die Gruppen vor uns trugen die Skier, wir dachten sie hätten die Harscheisen vergessen. Weit gefehlt! Steil und anspruchsvoll gings Spitzkehre um Kehre hoch… die Einen tragen dann mal die Ski – die Anderen placken weiter und buchen’s unter Training und Technikkurs ab. Aber wie immer, das Lichtspiel der aufgehenden Sonne, die Farben drüben bei der Lötschenlücke, diese fantastische Stimmung entschädigt für all die Müh. Weiter gehts zwischen Seracs hindurch hinauf zum Sattel zwischen Grünegghorn und Gross Grünhorn. Zwischenzeitlich ist es schon heiss, wir schwitzen. Angekommen beim Skidepot auf ca. 3800 m teilen wir uns für den Gipfelaufstieg in zwei Seilschaften. Emil and Alex zu Dani, der Veloroli – übrigens sein Debüt am Fels – zu mir. Von der Dreiertruppe haben Roli und ich innert kürzester Zeit nur noch die Fersen gesehen. Wir namens gemächlich, erst über das steile Schneefeld, dann in den Grat und in leichter Blockgratkletterei, gesichert und in Zugsformation, auf den Gipfel. Fantastisch! Das Erlebnis und die Aussicht! Und durstig! Abwechselnd am kurzen und mittellangen Seil geht’s wieder zum Skidepot. Die Trinkreseven sind schon lange alle – wir essen Schnee. Sulzabfahrt und bei jedem Halt: Schnee. Verschwitzt und gekennzeichnet vom langen Tag kommen wir beim Skidepot unter der Kokordiahütte wieder an. Die Motivation, die 457 Tritte in Angriff zu nehmen, hält sich sehr im Rahmen. Ausser beim Alex, der rennt die hoch, als ob er nur mal rasch mit Hund gassi ging. Aber oben angekommen: wie wohl doch so ein Panaché schmecken kann. Tolle Tour, super geführt durch Dani, in einer tollen Gruppe. Dank an Alle für dieses wunderbare Erlebnis.

Tag 4: Wieder um 3.45 Uhr aufstehen, dabei geht es nur über die Lötschenlücke. Zuerst ging es die 460 Stufen der Leiter wieder hinunter und das erste Stück in flotter Fahrt bis zur Mitte des Konkordiaplatzes. Dann mit stetig etwas Steigung ins Morgengrauen und den Sonnenaufgang hinein Richtung Hollandiahütte auf einem Adlerhorst über der Lücke. Zwischen dieser und der Konkoridahütte lässt sich die Entwicklung der sanitären Anlagen im alpinen Gebiet schön aufzeigen. Nach kurzer Rast genehmigten wir uns noch eine Seitentour auf den Anuchnubel 3589 (minus 10 Meter wegen unsicherer Schneeverhältnissen). Eine kleine, aber feine Tour in prächtiger Landschaft. Um 10.30 Uhr startete dann die Abfahrt ins Tal. Angesichts des Hitzerekords im Wallis keine Minute zu früh – für Nassschneeliebhaber war es bereits ein Paradies – das frühe Aufstehen hat sich also doch gelohnt. Nach nur rund 45 Minuten Skitragen waren wir auf der Fafleralp und warteten auf den Bus.

BerichterstatterIn
Emil (1+2.Tg) - Rainer (3.Tg) - Marc (4.Tg)