Ersatz im Averstal (S/B/WS+) Hermann Gassner

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum1.4.17
Enddatum3.4.17
Anmeldeschluss15.2.17
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df28-87c4-42fa-9c09-0006ac120019
Beschreibung

1.4.2017-3.4.2017 [Sa-Mo] Tag 1: Tour auf Anreise

BASIS: SAN BERNARDINO ( ev. SPLÜGEN )

Mögliche Touren:

MARSCHOLHORN 2904 M
PIZ UCCELLO 2724 M
PIZ LUMBREIDA 2983 M

ANMELDUNG: Warteliste möglich!

.

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
TL Gassner Hermann Bachmann Gaby / Bachmann Peter / Pfister Marc / Schwarzenbach Doris / Wehrli Roland / Wyssling Christine / Zeller Emil
Verhältnisse
Siehe Text unten

Mit Klick auf das Bild geht’s zur Bildergalerie…

TAG 1 BÖDENGRAT JOCH 2860 M Emil Zeller

Bereits um 05.40 versammelten sich alle Teilnehmer mit 2 PW’s beim Reservoir. Die flotte Fahrt endete ohne Pause kurz vor 08.00 Uhr in Avers Juppa. Der Plan war eine Einsteigertour mit ca. 900 Höhenmetern. Die von Hermann avisierten Ziele erwiesen sich infolge starker Wolkenbildung mit teilweiser schlechter Sicht als zu risikobehaftet, sodass er kurzerhand den Aufstieg zum Bödengrat auf dem Weg zum Tscheischhorn aus dem Ärmel zauberte. Ein weiser Entscheid.

Hermann gelang es nach der 1. Teepause, den anfänglich verzettelten „Haufen“ zu disziplinieren, sodass fortan der gemütliche Aufstieg in geordneten Bahnen erfolgte. Die Sicht erwies sich als optimal. Nach 3 Std. 20 Min. erreichten wir unser Ziel. Infolge starker und kalter Südwindböen beeilten wir uns mit dem Abfellen und dem Aufsetzen der Helme. Dass nicht alle Teilnehmer Helmkunde absolviert hatten, war nicht weiter tragisch. Die tolle Abfahrt auf Firnschneeunterlage war ein absoluter Genuss. Der Rückweg zum Parkplatz erwies sich dank unseren Skatingkünsten auf der Langlaufloipe als flüssig und unanstrengend. Zufrieden begossen wir unsere 1. Tour auf der Terrasse unserer Unterkunft (Hotel Bergalga), wo wir immer wieder von einzelnen Sonnenstrahlen gewärmt wurden.

Beim feinen Bio-Znacht mit Suppe, Salat, Hauptspeise und Dessert inkl. erlesenem Wein liessen wir den Tag nochmals Revue passieren und nahmen schmunzelnd zur Kenntnis, dass die Wollerauer für wenig Geld in den Besitz der Insel Schönenwerd gelangen wollen…..

Danke, Hermann, für die schöne Tour.

TAG 2 PIZ SUPARE 3078 M Doris Schwarzenbach + Roland Wehrli

Nach einem köstlichen Frühstück starten wir um 8.00 Uhr in Juf. Ein Bachtobel verspricht das längste zusammenhängende, schneebedeckte Trassee in Richtung Stallerberg. Mit dem plätschern des Baches in den Ohren ging es dank den Harscheisen flott bergwärts. Ein kurzes Stück müssen die Skier dann doch noch gebuckelt werden.
Nicht jeder Bergkamerad verfügt über verlässliches Material. Improvisationsgeschick ist gefragt. Mit dem Notmaterial liessen sich die neuen Felle und die neuen Harscheisen wieder befestigen. Den Kollegen sei gedankt!!!
Nach dem Stallerberg geniessen wir eine kurze Abfahrt und marschieren nach dem erneuten aufziehen der Felle ins nächste Problem. Medizinische Beschwerden zwingen einen Kollegen zur Umkehr. Natürlich nicht alleine. Die verbleibende Truppe erreicht den Piz Surpare bei traumhaften Bedingungen. Die Sulzabfahrt im teilweise spärlichen Schnee setzt dem ganzen Tag die Krone auf.
Ausklingen lassen wir den Tag im Hotel Bergalga beim köstlichen Nachtessen und einem guten Tropfen, gewürzt mit träfen Sprüchen.

TAG 3 PIZ PIOT 3037 M Christine

Unser letzter Tourentag empfängt uns mit einem wolkenlosen Himmel. Beim Frühstück um 7.00 Uhr erstrahlen die Bergspitzen schon in der Morgensonne und wir freuen uns auf einen tollen Tourentag!
Pünktlich wie immer starten wir um 8.00 Uhr in Juf. Zuerst folgen wir dem Jufer Rhein taleinwärts bis zu einer steilen Kehle im hintersten Talgrund. Ein kurzer Trinkhalt, und schon gehts weiter im Tälchen hoch auf die offenen Hänge unterhalb des Piotgletschers.
Noch vor dem Piotjoch überholen wir eine grosse Tourengruppe, die ein älterer Tourengänger anführt. Nach einem Rast ziehen wir links durch eine grosse Mulde dem Westgrat entgegen. Es wird immer steiler, wir machen Abstand und sind froh, dass wir vorher noch die Harscheisen montiert haben. Plötzlich bleibt Hermann stehen, zieht die Skis ab und beginnt den ca. 42° steilen Hang zu Fuss, die Skis in der Hand, in der Falllinie aufzusteigen. Bei einem Felsli kommt er nicht mehr weiter, muss nach links queren bis er dann wieder gerade weiter nach oben steigt. Wir fragen uns, wie wir das wohl schaffen werden, es sah recht anstrengend und mühsam aus.
Meine Vorgängerin tat es ihm gleich und beginnt hoch zu steigen auch mit den Skis in der Hand. Sie rutscht immer wieder zurück, da nur die obere Schicht hart, darunter aber alles griesig ist. Der Rest der Gruppe bindet die Skis auf und mit ein paar lauten Worten, von Fluchen bis Aufgeben, schafften wir schlussendlich die ca. 40 hm bis auf den Grat. Die letzten Meter bis zum Westgipfel waren dann schnell zurückgelegt. Froh, dass alle es geschafft haben und wir wieder auf einem 3000er stehen können, geniessen wir die einmalige Rundsicht in die herrliche Bergwelt.
Nach einer Stunde erreicht auch die grosse Gruppe den Gipfel. Sie wählte eine andere Route, stieg höher ein, musste aber umkehren und folgte dann auch unserer Aufstiegsspur. Der Führer, kein geringerer als Paul Nigg 86J, ist Hermann dankbar für die gute Spur.

Die Abfahrt ist einfach „Genuss pur“. Sulz vom Feinsten und jeder kann seine Schwünge bis zuletzt geniessen. Auch die Fahrt talauswärts geht recht zügig voran und schon bald sitzen wir zum letzten Mal auf der Sonnenterrasse vom Hotel Bergalga, natürlich bei einem Bier. Auch ein sehr grosses Vermicelle mit viel Rahm erfreut ein paar hungrige und gluschtige Schleckmäuler.
Wir waren eine tolle Gruppe, es hat Spass gemacht mit euch unterwegs zu sein. Danke für die Kameradschaft und die Hilfsbereitschaft.
Dir Hermann gilt der grösste Dank. Du hast uns gut vorbereitet und sicher auf Gipfel geführt und über feinste Sulzhänge und schmale Rippen wieder ins Tal gebracht. Ganz herzlichen Dank, wir kommen wieder!

BerichterstatterIn
Emil / Doris / Christine