Da die Doldenhornhütte geschlossen war und wir keine Lust hatten im Winterraum zu übernachten, haben wir uns für den Altels umentschieden. Die Anreise war individuell. Hansjörg und Caspar waren schon am Freitag angereist und hatten am Samstag bei schönstem Wetter eine Tour unternommen. Christian kam direkt aus Island. Wir trafen uns in Bern beim Umsteigen. Unser Zeitplan war knapp. Gemäss Internet ist die letzte Talfahrt der Sunbüelbahn 17:30. Wir erreichten die Talstation 10 Minuten davor und stürmten die Bahn. Doch die Kasse war schon geschlossen, das Personal vom anstrengenden Tag müde und Bergfahrten waren nicht mehr vorgesehen. Wir sahen uns schon zu Fuss aufsteigen. Doch nach kurzem Schweigen und einander anschauen durften wir doch noch hochfahren und schafften es gerade rechtzeitig für das Nachtessen im Hotel Schwarenbach. Hansjörg und Caspar trafen wir beim Bier. Sie hatten den Tag sichtlich genossen. Hansjörg war auf dem Unders Tatelishore, Caspar hatte sich für den Rote Totz entschieden. Nach dem ausgezeichnetem Nachtessen und einem Schlummertrunk war Zeit zum Schlafen.

Der Aufstieg zum 3629 hohen Altels ist schnell erzählt. Nach einer kurzen Abfahrt, Anfellen, Querung einer riesigen Lawine und einem kurzen Steilhang standen wir ca. nach einer Stunde vor dem Schlusshang. Dieser hat es allerdings in sich. Die 1600 Höhenmeter an diesem durgehend steilen Monsterhang, davon die letzten 300 in anstrengendem Fussanstieg, kosteten kraft. Einziger Vorfall: Hansjörg hatte einen Defekt an einem Harscheisen zu beklagen und war gezwungen einige harte Stellen und unangenehme Spitzkehren in steilem Gelände mit nur einem Eisen zu bewältigen. Doch er meisterte diese Schwierigkeiten bravourös. Auf dem Altels hatten wir trotzt Bewölkung eine traumhafte Sicht auf bekannte und weniger bekannte Gipfel sowie weit ins Mittelland.

Zurück beim Skidepot standen wir vor einem riesigen Hang, insgesamt etwa etwa 1400 Höhenmeter mit 30 und mehr Grad Steilheit. Die Schneeverhältnisse variierten von Hartschnee, Pulver und Sulz. Die Abfahrt war nicht nur Steil sondern machte bei diesen Verhältnissen auch richtig viel Spass. Nach einem kleinen Gegenanstieg und der Einkehr machten wir uns müde aber zufrieden auf den Heimweg nach Zürich.

Herzlichen Dank Christian für die perfekte Wahl und die gute Organisation. Wir haben dieses wunderschöne Wochenende genossen.

Ueli Dubach