Zum Glück gab es einen abkühlenden Wettersturz am Freitag vor dem Bike-Weekend, sonst wäre es wohl zu heiss gewesen.
Die Homepage vom Tourismusverband Montafon macht käftig Werbung für Biketouren im schönen Berggebiet ums Verwall. Also nichts wie hin und mal schauen, was da so abgeht. Es gibt sogar ein Bikerennen, da müssen ja tolle Trails vorhanden sein. In St. Anton bekommen wir günstige Zimmer im 4*-Hotel, jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Nicht alle möchten sich am Samstag von Schruns die 1’800 Höhenmeter zur Heilbronner-Hütte hinauf quälen und so nehmen zwei Teilnehmende den Montafonbus bis Partenen. Die anderen drei starten in Schruns. Wir treffen uns dann nach 2.5 Stunden auf der Verbellaalp zum verdienten gespritzen Johannisbeer- oder Hollundersaft. Der Aufstieg auf der weitgehend asphaltierten Strasse ist aus zwei Gründen happig: erstens sind sehr viele, sehr steile Passagen zu bewältigen und zweitens wird man dauernd von E-Biker überholt, die sich müde Kommentare leider nicht ersparen können! In der Heilbronnerhütte können wir uns dann bei bester österreichischen Küche für die Abfahrt nach St. Anton stärken. Doch leider hält die Abfahrt durch das wunderschöne Schönverwall biketechnisch den Versprechung nicht stand und nur gerade eine Viertelstunde fahren wir auf Trails, alles andere sind Strassen.

Am Sonntag geht es dann die ersten 600 Höhenmeter wieder ins Schönverwall hinauf, dieses ist auch in dieser Richtung wirklich wunderschön. Dann folgen 3 denkwürdige Kilometer auf einem Bike-Schleik-Trail, selbst unser Top-Crack Dani muss hier mehrheitlich das Bike schieben oder tragen. Die Landschaft ist atemberaubend, allerding ist der Wanderweg durch das Hochmoor unfahrbar. Das haben wir zwar gewusst, aber die Hoffnung stirb bekanntlich zuletzt und wenn sie dann stirbt, ist es trotzdem etwas bitter. Nach der Tragestrecke folgt die Abfahrt auf Strassen durch das traumhaft schöne Silbertal. Man glaubt sich mitten in Kanada zu befinden. Weil das Programm in dieser Form den allgemeinen Ansprüchen der Biker-Szene nicht genügen kann, nehmen wir bei sehr heissen Temperaturen den zweiten Aufstieg zum Kristberg unter die Räder. Nach der Stärkung mit Topfenstrudel, Kaiserschmarrn und Brettljause suchen wir die Toptrails vom Bartholomäberg hinab nach Schruns. Leider werden wir auch hier nicht fündig, wir werden mehrheitlich auf Kies- oder Asphatstrassen geleitet. Biketrails haben wir bis auf wenige Meter keine gefunden!

Fazit: Ein traumhaft schönes Weekend bei bestem Wetter in wunderschöner Landschaft und einer super coolen Gruppe liegt hinter uns. Wir sind fast 110 km und 3’200 Höhenmeter hinauf und wieder abgefahren. Leider haben die propagierten und einzig zulässigen „Bikerouten“ der Region mehrheitlich den Charakter von Fahrradtouren, mit Biketouren haben diese nicht viel gemeinsam!