Ahrntal für Geniesser TW BGF (S/B/WS+) Michael Kirsch

Tourengruppe/-TypSektion, Skitour
Startdatum24.2.19
Enddatum2.3.19
Anmeldeschluss15.1.19
Anmeldenhttps://touren.sac-hoherrohn.ch/tours/view/5c93df23-57f0-4993-b3d0-0006ac120019
Beschreibung

24.2.2019-2.3.2019 [So-Sa] Das Ahrntal: Von Bruneck geht es zunächst durch das „Tauferer Tal „nach Sand in Taufers (14 km). Hier beginnt das lange Ahrntal, das sich über Luttach, St. Johann, St. Jakob, St. Peter und Prettau bis nach Kasern erstreckt (26 km von Sand i. Taufers).
Dem Tourengeher bietet das Ahrntal ein zwiespältiges Bild. Die unteren Teile der Anstiege sind nicht skifreundlich. Steiler Wald, zahlreiche Schluchten erschweren den Aufstieg. Der Durchstieg in die Almregion erfolgt am besten auf Forstwegen. Ers t im oberen Teil des Ahrntales, etwa ab Prettau, gibt es Möglichkeiten, auch die unteren Teile gut zu befahren. Die meisten Anstiege sind zudem anspruchsvoll.

Touren im Ahrntal: Wagnerschneidspitze, 2897 m.ü.M., 1400 Hm; Winkelkopf, 2858 m.ü.M., 1250 Hm; Dreiecker, 2892 m.ü.M., 1300 Hm; Schientalkopf, 2774 m.ü.M., 1200 Hm; Im Weiteren hat es noch viele längere Touren.

Das Weissenbachtal: In Luttach zweigt das kurze Weissenbachtal aus dem Haupttal, dem Ahrntal, ab. Über eine Steilstufe mit zahlreichen Kehren kommt man in den erstaunlich flachen Talboden. Die Tourenmöglichkeiten sind vielfältig.
Touren im Weissenbachtal: Tristenspitze, 2716 m.ü.M., 1400 Hm; Henne, 2475 m.ü.M., 1100 Hm; Speickboden, 2517 m.ü.M., 1200 Hm; Weitentalkopf, 2435 m.ü.M., 1100 Hm; Zinsnock, 2459 m.ü.M., 1100 Hm; Pfannennock, 2973 m.ü.M., 1533 Hm; Weiter hat es auch noch andere längere Touren.

Hotel: Als idealer Stützpunkt und auch als sehr angenehme Unterkunft mit Wellnessanlage hat sich das Hotel Martinshof erwiesen. www.hotel-martinshof.com Es befindet sich im Weiler St. Martin kurz vor St. Johann. Den Wirtsleuten, der Familie Oberhofer ist es nicht zu viel, auch früher das Frühstück zu machen. Ebenfalls ist für sie der Marschtee kein Problem.

Anreise: Sonntag, 24. Februar 2019 über: Wädenswil – Arlberg – Brennerpass – Brixen – Bruneck – St. Martin im Ahrntal
Heimreise: Samstag, 02. März 2019 wie Anreise

Die obigen Angaben stammen aus unserem Tourenreservationssystem (climbIT).

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bergführer Franz Zürcher Andreas Walder, Lukas Röthlisberger, Lea Bachmann, Erika Frick, Beat Bornhauser, Oskar Erdin, Meinrad Blum, Martin Wullschleger, Christina + Michael Kirsch
Verhältnisse
Traumwoche mit viel Sulzschnee und besten Tourenbedingungen.

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Wir sind im Martinshof in St. Johann untergebracht. Das 3*-Hotel bietet nebst hervorragender Küche auch eine Wellness-Oase und sehr freundliches und hilfsbereites Personal, unter anderen auch die ganze Besitzerfamilie Oberhofer.

Am Anreisetag, Sonntag, 24. Februar 2019 geniessen wir das schöne Wetter und die guten Reisebedingungen am Arlberg und Brenner ohne Staus und Stress. Die Hotelzimmer sind schnell verteilt und um 18.15 Uhr treffen wir uns zum ersten Apéro der Woche. Um 19.00 Uhr ist dann das Vorspeisenbuffet frei gegeben und wir können das erste Mal von den köstlichen Speisen testen.

Montag, 25.02.2019, Zinnsnock, 2459 m
Strahlendes Wetter erwartet uns und nach dem Ausschlafen und Frühstück vom Buffet um 07.30 Uhr erreichen wir unseren Startort Weissenbach gegen 9 Uhr. Nach einem ersten Sturz auf Glatteis, zum Glück ohne Folgen, geht es die ersten 400 Höhenmeter auf der Schlittelbahn aufwärts zur Pichleralm und an dieser vorbei in steile Hänge und unglücklicherweise auch in Pulverschnee, der uns in grossen Klötzen an den Fellen hängen bleibt. Nach mehreren Entklotzungsaktionen erreichen wir unseren ersten Gipfel mit herrlicher Aussicht in die ganzen Dolomitengipfel von Marmolada via Zinnen bis zum Einerkofel in der Sexterner-Gruppe. Die Abfahrt ist erstaunlich pulvrig. Auf der Alm leisten wir uns Kaffee und Kuchen. Zurück im Tal ist Einkaufen angesagt. Die einen brauchen Zwischenverpflegung, andere Skitourenhosen und wieder andere suchen krampfhaft und erfolglos einen Imprägnierungsspray für Skifelle.

Dienstag, 26.02.2019, Schüttalkopf, 2774 m
Strahlendes Wetter auch heute. Wir fahren nach dem Frühstück bis nach Kasern, zuhinterst im Ahrntal. Auf der Langlaufloipe geht es noch weiter ins Tal hinein und vorbei an der Adleralm, die schon früh am Morgen mit Leckereien aufwarten würde!! Über steile Sonnenhänge geht an der Tauernalm (ohne Leckereien) vorbei und nach gut 4 Stunden Aufstieg erreichen wir den Sattel der Krimmler Tauern. Zu Fuss und in Ermangelung von Steigeisen, dafür unter Zuhilfenahme der Schaufel erreichen alle unser Tagesziel. Die Abfahrt über die teilweise schon sehr weichen Sulzschneehänge ist nach dem vielen Pulver der letzten Wochen eine Wohltat. Den letzten Hang müssen wir mit Abstand abfahren, dafür direkt zur Adleralm und den immer noch vorhandenen Leckereien. Nach dem Kaffee müssen wir im klebenden Schnee auf der Langlaufloipe zurück zum Auto stöckeln.

Mittwoch, 27.02.2019, Rauchkofel (der kleinere) 2653 m
Wir fahren mit dem Auto ans Ende der Welt in Pojen, steil oberhalb von Sand im Taufers. Durch einen steilen Märchenwald in einem Felssturzgebiet folgen wir einer Abfahrtsspur und brauchen alle vorhandenen, ballettartigen Künste um durchzukommen. Auf der Aschbachalm setzen wir uns an die schon wieder strahlende Sonne und erholen uns von den ersten Strapazen. Über einen langen Talboden nähern wir uns dem steilen Teil des Aufstiegs und Tourenleiter Michi hat seine eigene Idee, wie der Berg zu besteigen sei. Bergführer Franz kann wegen Wind Michi nicht erreichen und folgt deshalb seiner Spur. So steigen wir ungeplant über Hänge auf, ohne zu wissen, ob wir unser Ziel so erreichen können. Das klappt dann gar nicht so schlecht und nach kurzer Kraxlerei stehen wieder alle auf dem Gipfel. Die Aufstiegshänge sind so schön, dass wir sie auch für die Abfahrt nutzen. Den Märchenwald sparen wir uns und im Knietiefen Sulz haben wir Glück, dass sich Oskar bei einem Sturz nicht ernsthaft verletzt. Auf der Roaneralm können wir überraschender Weise Kaffee und Kuchen geniessen.

Donnerstag, 28.02.2019, Hundskehljoch 2558 m
Nach längeren Diskussionen entschliessen wir uns am 4. strahlend blauen Tag erneut in Südhängen aufzusteigen. Unser Ziel heisst eigentlich Wagnerschneidspitze und ist nochmals 300 m höher als der Sattel. Ab Kasern arbeiten wir uns im bereits sehr weichen Schnee den steilen Wald hinauf auf die aus Prettau kommende Waldstrasse. Dieser folgen wir bis zur Waldneralm, wo Franz seine heissgelaufenen Füsse an frischer Luft abkühlen muss. Mit kühlen Sohlen geht es den Bergrücken hinauf Richtung Joch, zweimal 5 Minuten müssen wir die Ski wegen Schneemangel tragen. Auf dem Joch erwartet uns ein kalter, steifer Wind. Und Schnee hat es auch nicht gerade genügend, um auf die Wagnerschneidspitze zu gelangen. So beschliessen wir etwas südlich vom Joch einen steile Hang abzufahren. Leider hat Lea einen gebrochenen Dynafit-Fersenteil zu beklagen und wir müssen ihren linken Fuss mit Riemen am Ski resp. an der Bindung befestigen. So klappt es gar nicht schlecht und da Lea ausgezeichnet Skifahren kann, ist die Gefahr gering, sich bei einem Sturz zu verletzen. Während die Gruppe auf der Waldstrasse nach Prettau abfährt, fahren Franz und Michi zurück nach Kasern und holen die Autos. Nach Kaffee und Kuchen in Steinhaus und diversen Stopps bei Sportgeschäften kann Lea die beiden Bindungs-Fersenköpfe für je 35 Euro gegen neuere austauschen lassen!

Freitag, 01.03.2019, Gornerberg (Henne) 2475 m
Heute ist es vorbei mit strahlend blau, dafür ist Beat nach seinem Ruhetag wieder mit von der Partie. Wir starten erneut in Weissenbach und folgen wieder der Schlittelbahn. Noch scheint etwas die Sonne und es ist ziemlich warm. Kaum biegen wir Richtung Fadneralm ab, ist die Sonne weg und es wird deutlich kühler. Nach der Pause auf der Alm steigen wir in pulvrigem Schnee zum Grat auf, das letzte Stück mit Harsteisen im steilen Gelände. Auf einer Graterhöhung zwischen Stosskopf und Fadner beschliessen wir wegen schlechter Sicht und leichtem Schneefall die Übung abzubrechen. Ohne Sicht fahren wir die ersten steilen Hänge ab. Auf der Alm finden wir dafür aber etwas Pulver und es lässt sich besser fahren als erwartet. Zurück in Weissenbach warten Kaffee und Kuchen.

Wie immer sind die Tourenwochen zu schnell vorüber, vorallem bei schönem Wetter und guten Schneebedingungen. Wir konnten erneut fünf tolle Tourentage und eine sehr gute Hotelbasis geniessen. Bergführer Franz Zürcher dafür herzlichen Dank.

Bilder folgen noch!

BerichterstatterIn
Michael Kirsch