Eigentlich waren Touren im Norden geplant, da der Wetterbericht schlecht aussah gingen wir ins Bergell.
Am Sonntag fuhren wir mit der Seilbahn zum Albignia Stausee und kletterten dort eine MSL (Via Roland). Die Kletterei war eigentlich schön, da es aber sehr kalt war nicht unbedingt ein Genuss.
Für den nächsten Tag hatten wir die Nordwestwand der Cima dal Cantun geplant, Hüttenwirt und Bergführer Martin hatte sehr nützliche Tips für uns, ausserdem war am gleichen Tag schon eine Seilschaft durch die Route gestiegen und hatte nur Gutes berichtet.
Wir starteten kurz nach fünf und standen nach eineinhalb Stunden am Wandfuss. Nach der Umgehung einer eindrücklich grundlosen Spalte und der Umgehung des Bergschrundes konnte wir die 250m hohe 50° Wand im optimalen Firn hochpickeln.
Dann noch ein Schneegrat und wir standen auf dem Gipfel.
Über den Abstieg hatten wir wenig gelesen, ihn auch etwas unterschätzt. Für zwei Seillängen packten wir das Seil aus und kletterten am halblangen Seil den Felsteil des Südgrates(Bohrhaken zur Sicherung) bis zur Schneeschulter.
Danach Abstieg über den Gletscher und Umgehung der Punta Albignia.
Zurück in der Hütte zu Kaffee und Kuchen kurz nach elf.
Für alle welche mal eine „Nordwand“ machen wollen sehr empfehlenswert (Route aufgrund des Gletscherrückgangs im linken Wandteil, etwa in der Falllinie des tiefsten Gratpunktes)