In den letzten Jahren haben wir die weiss-blauen Markierungen des Alpinteils vom Sentiero Bregaglia zwischen Viäl und Fornogletscher erneuert:
2003: Die Strecke Viäl zur Capanna di Sciora
2006: Von der Capanna di Sciora über den Pass Cacciabella Sud zur Albigna Staumauer
2007: Von der Capanna da l’Albigna über den Pass da Casnil Sud zum Fornogletscher.

Weiss-blaue Markierungen auf Felsen pinseln ist theoretisch eine einfache Aufgabe. Doch ganz so einfach ist dies in der Praxis nicht. Verschiedene Situationen und Anforderungen müssen berücksichtigt werden. Im Aufstieg sieht das Gelände anders aus als im Abstieg. Der Weg muss bei der Markierung von beiden Seiten begangen werden. Eine Markierung auf horizontaler Felsplatte ist nach Schneefall nicht mehr sichtbar. Wenig hilfreich ist auch eine Markierung an einem Felsblock der z.B. durch wegschmelzen des Permafrost bald in die Tiefe stürzt. Wenn die Orientierung bei wolkenlosem Himmel problemlos ist sieht es bei einem Wetterumsturz und Nebel plötzlich anders aus. Und gerade dann soll ja auch der ortsunkundige Berggänger den Weg noch sicher finden. Malen kann man nur bei schönem, trockenem Wetter. Dabei muss man sich dauernd vorstellen wie das Gelände denn unter schlechteren Sichtbedingungen aussehen könnte.

Technisch ist der Übergang über den Casnile Pass das einfachste Teilstück. Die Routenfindung vom Fornogletscher zum Casnile Süd oder umgekehrt ist aber nicht so einfach. Auf der Seitenmoräne des Fornogletschers und unterhalb des Passes ist wegen des schmelzenden Gletschereises dauernd etwas in Bewegung. Wo im obersten Teil auf der neuesten Landeskarte noch ein Gletscher verzeichnet ist gibt es heute nur noch grosse Blockfelder. Markierungen gab es auf dieser Seite praktisch keine. Verschiedene Wegspuren führen denn auch in teils unbegehbare Couloirs. Nach den Spuren zu urteilen haben hier wohl schon etliche Alpinwanderer den richtigen Durchgang gesucht. Die neuen Markierungen sollen jetzt auch bei schlechter Sicht einen sicheren Aufstieg oder Abstieg ermöglichen.

Walter, Beatrice und Fredy