Schijen 2259m

Startdatum11.11.21
Enddatum13.11.21

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
2 SAC Mitglieder, 1 Gast
Verhältnisse
Ab 1850 Meter Nordseitig Schnee

Mit Klick auf das Bild zur Bildergalerie

Da der Donnerstag ein Traumtag Sonne vorhersagte unternahmen wir eine Tour vom Klönthalersee aus. Schon bald war klar dass auf der Südflanken noch wenig Schnee liegt. Die Schneeschuhe im Auto bleiben können.
Wir steigen auf einer Abkürzung von Schwändeli direkt zu Raatlis auf. Von da direkt der Skiabfahrtroute zum Längeneggpass. Ab da war Stellenweise auch auf ebenen Abschnitten 15 cm Schnee.
Spuren waren nur eine vom Obersee den Nordhang hoch aus zu machen.
Wir geniessen den Ausblick zum Kalttäli und Vorder Glärnisch. Einige Schneeabgänge sind in Steilhängen vom Kalttäli auszumachen.
Auf dem Längeneggrat kommt vom Oberseeseite ein schwarz brauner Weimaraner Hund angerannt. Unglaublich wie schnell er die eingeschneite 40 Grad steile Hang hoch auf den Grat kam. Wir wurden verbellt er fletschte die Zähne. Sogleich galoppierte er runter Richtung Süden ins Plättli unterhalb Mättlistock.
Wir zogen weiter und konnten bei der Mittagsrast den Hund beobachten wie er Bellte sein Echo vom Vreneli Gärtli zurückhalte.
Ein Jäger oder eine andere Berggänger welche ein Hund suchte war negativ.
Als wir wieder am Abstieg Längenegggrat kam er nochmals angerannt. Auch ihn konnte ich mich schräg gestellten Wanderstock fern halten. Was wollte er uns mitteilen. Zu essen für ihn war nichts da. Zum einfangen auch nichts dabei.
Er liess sich nicht beruhigen.
Wir konnten passieren da der Grat genug breit war.
Weiter unten bei der Hütte hatten wir auch wieder Händyverbindung um den gesichteten Hund zu melden.
Ich machte eine Meldung bei der Tiermeldezentrale.
Mein Kolleg im Anschluss auf dem Posten Näfels.
Es würde kein Hund kein Jäger vermisst.
Auch ein Anruf beim Jagdaufseher gab zu Tage dass niemand einen solchen Hund hätte oder vermisse.
Von Sofa Besserwissern kamen Bemerkungen warum ich denn kein Foto gemacht hätte oder der Hund hätte jetzt kalt da oben.
Für mich war klar dass ich am Freitag nochmals eine Suchtour da hoch mache um Spuren zu finden.
Erst um 15 Uhr konnte ich vom Obersee hinauf zum Längeneggpass starten.
So weit bis zum Schnee absolvierte ich mit dem Bike. Die restlichen Höhenmeter durch den Schnee suchte ich Spuren.
Nach gut einer Stunde war ich etwas ausser Atem am Grat oben.
Ich wertete die Spuren im Schnee aus und kam zum Entschluss dass er nicht im Gebiet Obersee ist.
Es wurde bereits dunkel dass ich einen Schnellabstieg unternehmen musste.
Im Stockdunkeln und vereisten Alpstassen fuhr ich zum Auto. Kein Erfolg alles durchfroren und dreckig nur um oben eine Fährte zu suchen.
Extra Futter und Leinen für einen Hund einfangen hoch geschleppt.
Es war klar dass ich am Samstag zusammen mit Barbara nochmals von Seite Rhodannerberg Dejenstock aufsteige.
Eine weitere Bergsportlerin machte sich ebenfalls am Samstag von Netstal den Bergweg zur Auerenalp und die steilen Wildheuerhütten abzusuchen.
Am Samstag setzte oben Schneegraupel ein und Starkregen.
Ein Lebenszeichen von einem Hund war nicht auszumachen.
Alles zusammen gab einige Höhenmeter bei glitschigen Terrain.
Immerhin haben wir das Menschenmögliche getan um einem wohl ausgesetzten Tier zu helfen.
Es ist nicht das erste mal dass ich auf alpinen Routen Streuner sehe.
Nach meiner Ansicht sollte frei umherirrende Jagdhunde ein einheitliches Halsband mit Nummer haben.
Die Jäger würden ein Auge nach dem Hund haben.
Ein streunenden Hund würden sie wohl erlegen.
Warum die Jäger da oben nichtmal die Patronenhülsen zusammen nehmen frage ich mich.
Vielleicht lag halt auch Schnee oder die Patronen waren zu warm..
Froh dass wenigstens unsere Suchaktion ohne Rutscher oder Unfall zu Ende geht..

BerichterstatterIn
Xaver Keller