Nasenroute Wiss Stöckli

Startdatum24.8.08
Enddatum24.8.08

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Willi Mende und Daniel Tanner
Verhältnisse
Wand z.T. mit nassen Stellen

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Das Brunnital besuchen wir beide zum ersten Mal im Sommer. Die riesige zusammenhängende Kalksteinwnd beeindruckt uns sehr – es sei die grösste Europas, sagt man uns. Das Brunnital ist ein Seitental des Schächentals.
Eigentlich wollten wir zelten, aber der Regen lässt uns besinnen und wir können das Herz der Wirtin des Brunnibeizlis erweichen, uns in den flauschigen Federn schlafen zu lassen. Auch beim Nachtessen hat man ein grosses Herz für uns und wir dürfen unseren Reis in der Beizli-Küche zubereiten.
Nächsten Morgen nehmen wir’s gemütlich, um der Sonne genügend Zeit zu lassen, den nächtlichen Schnee aus der Ostwand zu schmelzen. So können wir um 10:30 in die Nasenroute mit seinen 9 SL einsteigen. Abgesehen von einigen rutschigen Wasserrinnen kommen wir ganz gut voran. Nach einer ausgiebigen Pause auf der Krete starten wir mit dem Abseilen über die wunderbar eingerichtete Route Borkenkäfer. Drei fast ausgestreckte 50m-SL führen uns zum 3 „Munnihaken“. So weit so gut. Aber wo um Himmels Gotts Willen ist nur der vierte geblieben? Ich pendle auf 25m, auf 35 m und auf 45m hin und her, soweit, dass ich so richtig gut aufpassen muss, dass ich nicht in die Mitte zurückpendle. Aber der vierte Haken ist nicht zu finden. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als hinauf zu prusiken. Danach klettern wir eine SL bis zum zweiten Haken, wo wir in unsere Aufstiegsroute hinüberklettern. Mitlerweile ist es bereits 19h und wir erkennen den Wettlauf gegen die Zeit, den wir zu gewinnen glauben. Aber halt, zu früh gefreut. Die letzte SL macht uns einen Strich durch die Rechnung. Beim Ausziehen des Seils verklemmt dieses und wir sitzen im Dunkeln fest. Glücklicherweise sind wir mit Mütze und Handschuhen ausgerüstet. Die Nacht zeiht sich zwar hin, aber abgesehen von leichtem Frösteln überstehen wir die Nacht in der Wand bei 5 Grad C. ohne Nachwehen. Morgens um 6h können wir dann am Seil hinaufklettern und die letzte SL hinter uns bringen.
Zum Glück kaufte ich mir vor der Tour ein handy mit Swisscom-Abdeckung, so konnten wir uns unsere Lieben verständigen.
Wer uns das Geheimnis lüften kann, weshalb ich den vierten Haken nicht finden konnte, melde sich doch bitte bei telemos@tele2.ch.

BerichterstatterIn
Daniel Tanner