Münstertal

Startdatum15.2.08
Enddatum18.2.08

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Christine und Bernhard Boschung Kurt Bucher Christa Ebneter Silvia und Peter Hausmann Ruth Thalmann
Verhältnisse
Wetter: Grand beau. Schnee vom feinsten Pulver bis durchzogen. Unterkunft: Hotel Staila , Fuldera, Tel.: 081 858 51 60 mit täglichem 5-Gang Menue und tollem Frühstück.

Mit Klick auf das Bild zur Bildergalerie

Freitag, 15.2.2008: Piz Daint, 2968 m; Berichterstatter: Ruedi Egger

Um 6.30 Uhr treffen sich 7 Teilnehmer der bevorstehenden vier Skitourentage am Bahnhof Wädenswil zur Fahrt ins Münstertal. Um 9.45 Uhr erreichen wir mit dem Postauto Buffalora. Wir werden vom Tourenleiter, Willi Streuli und Christa, aber auch von einem wolkenlos blauen Himmel mit eitel Sonnenschein, herzlich begrüsst.
Und schon sind wir unterwegs zur Alp Buffalora. Wir haben keine andere Wahl, denn das Gasthaus in Buffalora öffnet seine Tore erst um 11 Uhr.
Nach der Alp steigen wir auf den vorerst breiten Rücken und anschliessend über einen steilen Hang auf einen Grat. Diesem Grat, mit einer Steilstufe, folgen wir bis zum Beginn des steilen Gipfelhanges und bald ist unser erstes Tagesziel, der Piz Daint, erreicht.
Silvia will auf den Gipfel verzichten und uns später im Sattel unterhalb des Piz Daint wieder zur gemeinsamen Abfahrt nach Tschierv treffen.
Nach einer kurzen Gipfelrast beginnen wir die Abfahrt durch die sehr steile Gipfelflanke (30-38° auf 250 Hm), aufgrund der harten Unterlage, mit aller Vorsicht.
Leider ist keine Natelverbindung mit Silvia möglich und auf der Aufstiegsroute zum Sattel können wir unsere Kameradin im Gelände nicht sehen. Willi entscheidet sich deshalb, mit der ganzen Gruppe wieder nach Buffalora zurückzufahren.
Wir erfahren unterwegs per Natel, dass Silvia Buffalora erreicht hat. Leider hat sie sich bei einem Sturz an der Schulter verletzt.
Es ist 15.45 Uhr und wir freuen uns auf die verdiente Einkehr im Gasthaus Buffalora. Aber Eile ist angesagt, denn das Restaurant schliesst seine Tore um 16 Uhr. Die Wirtin teilt mit, dass bei ihr vor 11 und nach 16 Uhr Privatsphäre herrsche. Immerhin erhalten wir unsere Getränke. Anschliessend bleiben noch 30 Minuten Wartezeit an der schattigen Postautohaltestelle.
Im Hotel Staila in Fuldera werden wir freundlich empfangen und beziehen unsere heimeligen Zimmer. Wir freuen uns, dass auch Silvia das umfangreiche ausgezeichnete Abendessen mit uns zusammen geniessen kann.

Samstag, 16.2.2008: Piz Terza 2909 m; Berichterstatter: Kurt Bucher

Es war tiefblauer Himmel, als wir um 09.04 h mit dem öffentlichen Kleinbus nach Lü auf 1920 m fuhren. Dort starteten wir in rassigem Schritt ein Bergsträsschen hinauf zur Alp Valmorain 2194 m, wo wir den ersten Halt einlegten. Die Sonne vermochte die Kälte des starken Windes nur zum Teil wett zu machen. Weiter ging’s Richtung Fuorcla Sassalba. Unterhalb dieser wendeten wir nach Osten dem Gipfel zu.
Oben auf einem Grat beargwöhnte uns ein grosser mächtiger Steinbock. Man spürte so richtig seine Gedanken: “Was haben denn diese Menschen da oben verloren?“
Um 13 Uhr erreichten wir den Gipfel. Ein wirklich wundervolles Panorama präsentierte sich uns. Der majestätische Ortler 3965 m thronte direkt vor uns, während Piz Palü, Piz Zupo, Piz Bernina, Piz Morteratsch, Piz Kesch, um nur einige zu nennen, von etwas weiter zu uns herüber grüssten. Da wir hier kaum Wind hatten, liessen wir während der Mittagsrast diesen prächtigen Kranz von Bergen so richtig auf uns einwirken und einen feinen Appenzöller mit 42 Kräutern drin die Kehle hinunter tröpfeln. Was kann es schon Schöneres geben? Danke Christa, der war ganz fein.
Für die Abfahrt stellte uns Willi 3 Varianten vor. Die Längste bis nach Valchava kam wegen Schneemangel kaum in Frage. Die Mittlere, in etwa der Aufstiegspur entlang, zeigte sich ruppig. Blieb noch die Gemächlichere hinten herum, wo es sicher noch Pulver hatte. Diese wählten wir und da gab es einen nicht so steilen Hang, wo wir uns zu siebt nebeneinander stellten und dann parallel auf Willi mit der Kamera zusausten. Hei, war dies flott ! Auch danach wartete noch viel Pulverschnee auf uns, bevor wir bei einer Hütte (dem Paradiesli) noch einen Halt machten. Ein schöner, weisser Schäferhund hiess uns in seiner Sprache willkommen. Auch mit seinem Meister (einem trockenen Münstertaler) gab es noch einen Schwatz.
Auf der weiteren Abfahrt wählte Bernard eine Kanonenrohr-Route durch offenen Wald, auf welcher ihn nur ein unsichtbarer Stein bremsen konnte. Aber für einmal lag auch unser Champion im Schnee.
Nun nahmen wir Kurs auf Lü, wo der Tourenleiter allen einen Kafi (mit oder ohne Zwetschgen) bezahlte. Ihm sei dafür herzlich gedankt, aber im Nachhinein wussten wir auch warum. Willi hatte nämlich mit uns noch eine ganz spezielle Abfahrt von Lü nach Fuldera vor. Viel davon will ich nicht verraten, aber hätte Ruth dies gewusst, hätte sie vorher sicher noch 2 solcher Kafi mit heiligem Wasser genommen !
Alle bewältigten wir diese Testabfahrt von Willi und wurden für die weiteren Touren selektioniert.

Sonntag, 17.2.2008: Piz Turettas 2958 m; Berichterstatter: Ruth Thalmann

Schon beim Frühstück gab uns Christa Sprachunterricht in Appenzellerdeutsch. Niemand wusste, was folgender Satz bedeutet: S ischt doch etz adlig, as d Föbedemanne am Mektig de Rösel nomme chööd gi hole!

Unsere heutige Tour startete direkt in Fuldera und erforderte mit über 1300 m Aufstieg einiges an Kondition. Nach einer längeren Waldpartie erreichten wir die sonnenbeschienenen Hänge des Val Turettas. Wir gewannen rasch an Höhe und nach einer Mittagsrast erklommen wir den letzten Steilhang des Piz Turettas. Zweifache Belohnung auf dem Gipfel: prächtige Aussicht und ein kleiner Becher „Appenzeller-Alpenbitter“! Ob letzterer der Grund war, dass Bernard noch elegantere Schwünge als sonst im pulvrigen Schnee zog, sei dahingestellt.

Montag, 18.2.2008: Munt Buffalora 2630 m; Berichterstatter: Ruth Thalmann

Der letzte Tourentag begann so langweilig wie die anderen zuvor. Ein wolkenlos strahlender Himmel wölbte sich übers Tal. Das Postauto brachte uns nach Buffalora (eine Station nach der Passhöhe). Dort stiegen wir in südwestlicher Richtung hoch. Nach einer kurzen Trink- und Witzpause (….Giovannis Spiegel, Giovannis Haus mit runden Eggeli…) erreichten wir nach 2 1/4 h den flachen Gipfel des Buffalora. Einmal mehr war die Aussicht fantastisch.

Nach einer Genussabfahrt traten wir die Heimreise an. Doch Peter und Kurt konnten sich nicht losreissen vom grossartigen Münstertal. Sie beabsichtigten, nochmals in die Höhe zu steigen und ein zweites Mal die herrlich pulvrige Waldschneise hinunterzufahren.

Für diejenigen die es noch wissen wollen:
sie beabsichtigten nicht nur wieder aufzusteigen, sie taten es auch und beruhigten unterwegs die Dame mit dem verlorenen Portemonnaie, denn sie befürchtete schon sie müsse dort unten jemanden anpumpen, denn sie habe nichts mehr. An den Alpgebäuden von Buffalora vorbei liefen wir wieder hinauf bis zur Ebene ob dem Wald, setzten uns unter eine grosse Kiefer, schauten hinauf zum Piz Daint, der in der Abendsonne leuchtete, träumten von den vergangenen Tourentagen, fuhren wieder ab, machten noch ein paar Schwünge im Pulverschnee, nahmen noch einen Kafi crème (Peter) und einen Glühwein (Kurt) vor dem Gasthof in Buffalora und bestiegen, just als die Sonne hinter den Bergen verschwand, das Postauto.

Zum Schluss bleibt noch zu danken:

Allen Teilnehmern für die frohe Stimmung und die echte Kameradschaft.

Dem ganzen Hotelteam für die vorbildliche Betreuung, den guten Marschtee und vor allem für die ausgezeichnete Küche. Wir freuten uns nach jeder Rückkehr einer Tour immer auf das sehr feine, liebevoll zubereitete 5-Gang Menü.

Christa für den richtig nach Kräutern duftenden Appenzeller auf den Gipfeln. Solches erlebte ich schon länger nicht mehr.

Dann natürlich unserem Tourenleiter Willi Streuli. Dass er ein ausgezeichneter Tourenleiter ist und sich in Sachen Karten lesen auskennt, wie dies nur ein Orientierungsläufer kann, habe ich ja gewusst, dass er aber auch das Wetter und den Schnee an seinen Tourenorten mitbestimmen kann, dies merkte ich erst jetzt. Jedenfalls erlebten wir schon zum zweiten Mal beides in optimalen Verhältnissen, an Orten wo es gar nicht selbstverständlich ist, dass es überhaupt nur genügend Schnee hat.
Willi, wir danken dir für diese 4 wirklich ganz tollen Skitourentage sehr herzlich und freuen uns bereits auf jene im nächsten Jahr.

BerichterstatterIn
Verschiedene