Mont Blanc

Startdatum20.4.18
Enddatum22.4.18

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Bruno Meyer Curdin Dalbert Daniel Tanner Ueli Griss
Verhältnisse
optimal

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Vorweg, bei optimalen Verhältnissen bestritten wir zu viert die Tour auf den Mt. Blanc am Samstag 21.4.18.
Die grösste Herausforderung war der Transfer nach Chamonix. Am Vorabend der Anreise musste ein fünfter Eispickel aufgetrieben werden, da in www.chamoniarde.com zu lesen war „Secteur Grands Mulets: L’accès par l’arête nord du Dôme du Goûter nécessite obligatoirement deux piolets“. Leider holte sich der Fahrer dabei einen Platten am Hinterrad und ein alternatives Fahrgerät musste her. Wir schafften es dann trotzdem Freitags um 5h alle einzusammeln. Schon zeigte sich die nächste Schwierigkeit. Beim ersten Autobahnabzweiger kurz nach Baden zeigte der Wagen einen starken Drall zur Ausfahrt Basel – geschafft, wir blieben dann doch auf Track Richtung Bern. Da dann auch schon die nächste Herausforderung. Den Fahrer zog es partout nach Genf, wohingegen eine Mehrheit für Martigny einstand. Googlemap sei dank. Allerdings übersah der Beifahrer, dass die Maut-Strassen ausgeblendet waren, weshalb wir unseren Morgenkaffe nicht plangemäss etwa im schönen Chamonix konsumierten, sondern bei einer Tankstelle in einem Vorort von Biel. Retour in Bern, einigten wir uns dann doch noch auf die kürzeste Strecke. Einmal in Chamonix, am Fuss der Berge, angekommen gings dann wunderbar flüssig voran, weshalb hier nur noch die Besonderheiten zu erwähnen sind. Z.B. der günstige Preis von €18.- für die Téléphérique bis zur Plan de l’Aiguille (Mittelstation). Oder mein Spaltensturz, bei dem ich urplötzlich jeglichen Halt unter den Skiern verlor, weil ich 3m neben der Spur die Abkürzung suchte. Oh, das war ein ziemlicher Schock, die Skier bambelnd im Leeren, die Hände vor mir fest in den Schnee gedrückt, panisch nach einem helfenden Stock rufend. Glücklicherweise haben alle drei Kumpels schnell und richtig reagiert. Mit Seil um den Rucksack und drei Mannstärken schaffte ichs inkl. Skier wieder auf den Boden. So wurde ich auch ohne die herangeeilten Franzosen, welche unmittelbar nach Helikopter ruften, nicht bemüht werden.
Zur Hütte: Allen Gerüchten zum Trotz. Die Hütte wird kompetent und zuvorkommen geführt von Ludo und seinem Kollegen. Die Gäste waren angenehm und angeregt. Es gab auch keine Überbuchung, wie man immer wieder lesen kann. Da steckt man dann auch das gewöhnungsbedürftige Closette fast im Freien weg.
Zur Route: Noch am Vorabend waren wir uns einig, die Route über l’arête nord du Dôme zu wählen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Bergführerverein am Vortag drei Fixseile installiert hatte. Morgens in der Dunkelheit waren wir dann erstaunt, wieviele Gruppen einen Track weit ab links vom üblichen Pfad wählten. Anfänglich liessen wir uns nicht beirren, aber als wir uns zusehends von allen anderen Gruppen entfernten wurde der Gruppendruck so gross, dass wir uns für eine Richtungskorrektur entschieden. Fälschlicherweise, wie sich später erwies. Schlussendlich wählten wir den risikoreicheren Weg unterhalb der Abbrüche hochzusteigen. Okay, die Chance, genau in dem Moment vom Eisbruch erwischt zu werden ist klein. Wenns aber passiert, ist das Risiko sehr gross, nicht entrinnen zu können. Der Vorteil war, dass wir so rund eine Stunde weniger benötigten. So gönnten wir uns beim Valot Biwak eine kurze Pause, bevor wir ohne Skier und mit Steigeisen die letzten 500hm in Angriff nahmen. Glücklich erreichen wir um 11h den Gipfel. Für die Abfahrt erwartet uns kompakter Schnee mit etwas Pulver zwischendurch. Dr ganze Tag scheint die Sonne und es ist windarm.
Unsere Zeiten: Frühstück um 1:30h, Start beim Skidepot: 2:30h, Gipfel: 11h, Retour 14:30h. D.h. Aufstieg=8.5Std., retour nach 12Std.
Leute, gerne wieder!

BerichterstatterIn
Daniel Tanner