Hochtourenwoche Ortler-Palü Ostpfeiler-Albigna

Startdatum6.8.19
Enddatum12.8.19

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Dani Tanner TL, Marc Christen, Ueli Griss
Verhältnisse
Mix aus Sonne, Regen, Nebel
Eindrücke
Der prächtige Piz Palü

Schwierigkeit Ortler: ZS
Schwierigkeit Piz Palü Ostpfeiler: S-

Ortler:

6.8. – 8.8.

Start mit dem Auto in Wädenswil Richtung Vereinatunnel, Ofenpass, Sta. Maria durchs Vinschgau nach Sulden. Da stiegen wir in die Sesselbahn nach der Bergstation Langenschein ein und dann noch 1.5 Stunden Fussmarsch zu der Hintergrathütte. Angekommen und teils knapp den Regen entgangen, richteten wir uns da ein. Leider länger als beabsichtigt, denn es begann ein Dauerregen mit Nebel. Gezwungen durch die Äusseren Einflüsse blieb uns nichts anderes als die Tour um einen Tag zu verschieben und das Ganze an einem Tag zu machen, denn der Plan war, in der Payer Hütte zu übernachten. Nun denn, der Folgetag war perfekt, um den Ortler zu ersteigen, was auch problemlos geschah. Das Beste war, wir hatten den Berg fast für uns, zumindest bis zur Payer Hütte, was am Ortler nicht immer der Fall ist. Müde und zufrieden im Tal angekommen fuhren wir wieder in die Schweiz zurück, wo wir in Zernez uns von Marc nach einem zünftigen Nachtessen verabschiedeten. Er musste nach Hause mit dem Zug. Unser Ziel war an diesem Tag das Hotel Bernina Hospiz.

Piz Palü Ostpfeiler:

9.8. – 10.8.

Nach erholsamer Nacht hatten wir genügend Zeit, denn wir mussten die letzte Bahn auf die Diavolezza erwischen. Den Tag verbrachten wir mit Biken. Vom Bernina Hospiz nach Pontresina und mit der Bahn wieder zurück. Wir hatten mächtig Spass, denn die Bikepiste ist der Hammer zum Downhill’en. Nach einem Kurzstress, die Zeit etwas unterschätzt, standen wir auch schon auf der Diavolezza oben. Wetter und Aussicht prächtig. Ebenfalls das Nachtessen, wir bekamen ein richtig feines Essen serviert, kann ich nur weiterempfehlen. Früh am Morgen ging es los zum Ostpfeiler. Die Temperaturen waren recht warm. Gut vorangekommen standen wir vor dem Einstieg in den Grat, auf dem die Kletterei grosse Freude bereitete. Fantastische Aussicht, leider auch aufkommender Nebel, der dann am Gipfelgrad uns die Rundsicht genommen hatte. Trotzdem schraubten wir uns im mit Nassschnee bedecktem Blankeis zum Gipfel Hoch. Gut hatten wir in Pontresina noch eine zusätzliche vierte Eisschraube gekauft. Der Weg zurück ging über den Grat des Piz Spinas zum mutmasslichen Ziel der Marco e Rosa Hütte. Bei einem Gletscherabbruch war aber eine Schneebrücke eingestürzt, die uns zu gefährlich erschien, sie zu überschreiten. Also den Weg wieder zurück, und wir entschlossen uns dann wohl oder übel über den Fortezzagrat abzusteigen. Es sei gesagt, wir waren sehr froh, hatte uns der wunderbare Gerant vom Hotel Bernina Hospiz in Morteratsch abgeholt, denn es wurde etwas spät. Wir beide schliefen diese Nacht sehr gut.

Albignahütte:

11.8. – 12.8.

Wieder blieb genug Zeit für eine Bike Tour, diesmal ins Fextal. Genau das Richtige, um sich locker zu bewegen, aber auch nicht zu viel der Anstrengung. Danach die Fahrt zur Seilbahn und der kleine Fussmarsch zur Albignahütte. Nach einem feinen Nachtessen und angeregter Unterhaltung mit einem sehr interessanten Südtiroler Bergführer und seiner Begleiterin, ging es bald zum Schlafen. Am Morgen wollten wir am Spazzacaldeira zur Fiamma klettern, hatten aber nach einigen Seillängen abgebrochen, denn eine Regen- und Gewitterzelle war im Anflug, was uns zum Rückzug bewegte. Wieder im Tal hatte uns der Seilbahnwart mitgeteilt, dass der Maloja wegen Erdrutsch gesperrt war, also blieb der Rückweg über Chiavenna und Susten als Alternative. In Chiavenna schlenderten wir ein wenig herum und fanden eine sehr charmant geführte Pizzeria, in der wir ausgezeichnet gegessen hatten. Zum Glück unter Sonnenschirmen, denn ein Platzregen ergoss sich vom Himmel. Der wäre in der Wand nicht spassig gewesen. Die Rückfahrt über den engen und kurvigen Splügenpass nach Hause war unsere letzte Etappe der Woche.
Danke Dani, es war cool mit dir. Deine Führungsarbeit am Berg schätzte ich sehr.

BerichterstatterIn
Ueli Griss