Genussklettern im Grimselgebiet

Startdatum25.8.20
Enddatum27.8.20

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Andreas (Mini) Walder, Esther Gresch
Verhältnisse
Schön und warm

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Dienstag 25.8.2020
Handegg: Sohläblitz. 6a+, 9 Seillängen
Die Granitwänden in der Hanegg waren vor 30-40 Jahren einer unser Klettertummelplätze. Anspruchsvolle und spärlich abgesicherte Routen führten über die glatten Granitfluchten hoch. Hier konnte man die Reibung mit den neuen Sohlen der Kletterfinken testen.
Unser heutiges Ziel ist die Spiegelwand mit der im Juli 2020 sanierte Route Sohläblitz. Die Wand ist erst am Nachmittag an der Sonne und so können wir den heutigen Tag gemütlich angehen. Mit den ersten Sonnenstrahlen sind wir am Einstieg.
Die Route verläuft links der Herrenpartie und bietet vielseitige Klettereien an herrlichen Strukturen durch den perfekten Granit. Die Route ist mit Bohrhaken gut ausgerüstet, wir mussten keine zusätzliche Klemmgeräte legen. Die Standplätze sind mit Abseilringen bestückt.
Beim Abseilen verhängte sich, ausgerechnet über der schwierigsten Stelle 6a+, das Seil und so musste ich nochmals hoch. Trotzdem können wir noch an der Sonne den Apéro in Innertkirchen geniessen.

Mittwoch.26.8.2020
Gerstenegg: Grimselzyt, 5c, 19 Seillängen, davon 9 Seillängen 5b-bis 5c, Rest leichter.
Kletterzeit nach Führer 4-7 Stunden.
In unserer Unterkunft, Restaurant Post Hof, können wir schon um 06:00 Uhr frühstücken, für die lange Tour sicher von Vorteil. Der Zustieg von der Gerstenegg führt zuerst über den Saumweg, dann mühsam über Latschen und Steinblöcken in einer Stunde an den Einstieg. Auch hier sind wir wieder alleine. Die Schwierigkeitsangaben sind eher human angegeben und so kommen wir recht schnell hoch. Nach 3 ½ Stunden sind wir schon auf dem Dom und hier sind alle Büsche voller Heidelbeeren, welcher Genuss.
Das Abseilen über die 19 Seillängen scheint uns nicht sinnvoll und wir steigen über den markierten Weg via Rätrichsboden zurück zum Auto, 1 1/2 Std.
Beim Nachtessen in Guttannen sitzen wir per Zufall neben Marek, Entwickler von climbit (Tourenportal SAC Hoher Rohn).

Donnerstag, 27.8.2020
Handegg: Quarzriss, 5c+, 4 Seillängen.
Die Route führt nicht über einen Riss, sondern über eine schöne Quarzader zwischen den kompakten Granitplatten. Früher war sie wegen der sehr knappen Absicherung berüchtigt. Heute ist sie saniert, trotzdem muss man sich getrauen, einige Meter über dem Hacken, schwere Kletterzüge zu machen. Zusätzlich absichern auf der Quarzader ist unmöglich. Nach meiner Meinung ist Plaisir gut+ bei 6-8 m Hackenabstand übertrieben und die Schwierigkeitsbewertung ist recht hart.
Handegg: Handeggverschneidung, 5c+, 5 Seillängen
Eine Traumhafte Verschneidung mit viel Piazen. Die Absicherung ist gut und bei Bedarf kann man zusätzlich Klemmgeräte setzen.

BerichterstatterIn
Andreas Walder