Das volle Programm

Startdatum17.7.15
Enddatum17.7.15

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Franz Lischer, Gunther Karpf
Verhältnisse
Sonne, Gewitter,Hagel,Blitz und Donner...

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Schon lange wollten Franz und ich die Route „Dach“ von Paul Etter aus dem Jahr 71 einmal klettern.
Da die Routen zu Hause am Schreibtisch ja immer sehr schnell gehen und selten Probleme aufweisen, gingen wir es gemütlich an. Fuhren mit der Seilbahn auf den Chäserrugg, nahmen noch ein Kaffee in der Annahme die Wand zügig abzuseilen und spätestens nach einer Stunde mit dem Klettern zu beginnen…
Trotz vorhandener Topos gestaltete sich die Suche nach der ersten Abseilstelle zu einem zweistündigen Geocaching.
Die Abseilpiste selbst ist neu und 50m Seile reichen knapp. In Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde entschieden wir uns nur die Dachroute zu klettern und nicht die unteren sechs Seillängen der Südwand dranzuhängen.
Auch tauchten über dem Glarnerland Gewitterwolken auf welche sich rasch näherten.
Teamentscheid:Klettern!
Die ersten drei Seillängen(5,6,6-)liefen relativ zügig ab, dann gings ins Elfmeterdach, jeder ausgerüstet mit zwei Trittleitern, viel Ambition und null Erfahrung im Technoklettern. Franz steigt vor und kommt gut vorwärts, die Waagerechte ist gar nicht so schwer zu klettern (Leiter in den Bohrhaken, Fuss rein, Stehen, Standschlinge dazuklippen, hängen, andere Leiter entfernen, nächste BH klippen, Fuss rein usw.)Der Übergang in die Senkrechte war dann ziemlich kraftraubend. Nach 15m kam von Franz: Stand!
Ich in ähnlicher Manier hinterher.
Inzwischen war das Gewitter über uns, ich noch schön bequem im trockenen Dach und Franz guckte wie ein begossener Pudel vom Stand herunter, als ich um die Kante kam fing es auch noch zu hageln an.
Zur Erholung durfte ich die nächste Länge vorsteigen (7-), zum Glück war sie nicht so schwer wie angegeben und auch nur teilweise nass geworden. Noch eine Länge für Franz (4, aber eigentlich genauso schwer wie die 7-) und wir waren oben. Es war 17.00 und in 13 Minuten würde die letzte Bahn gehen. Ich eiere los um die Rucksäcke vom Abseilstand zu holen, Franz packt zusammen. Wir wissen die Bahn kriegen wir nie…
Da wir bei der Hitze nur im T-Shirt losgezogen (Franz als erfahrener Alpinist hat wenigstens noch eine Windjacke dabei)und nun völlig durchnässt, schlottern wir jetzt ziemlich (zur Zeit unvorstellbar am Zürisee).
Als wir halb sechs an der Station sind stehen da noch Leute vom Restaurant herum, für sie fährt noch eine und wir dürfen mit.
Trotz oder vielleicht auch aufgrund verschiedener Widrigkeiten war das ein eindrücklicher Klettertag, Danke Franz für die tolle Tour!

BerichterstatterIn
Gunther Karpf