Um fünf startete der Tag mit Daniel’s Müesli in Tenna. Um 6.30 bestiegen wir, zusammen mit drei Mountainbikes, das Alpentaxi von Disentis nach Casa Lavinara hoch. Der Fahrer meinte noch, wir seien eher spät dran. Bemerkung: Seit 2014 gibt es für diese Strasse für Privatfahrzeuge keine Bewilligungen mehr. Durch reife Heidelbeerplantagen, welche uns etwas aufgehalten haben, wanderten wir in rund zwei Stunden zum Einstieg. Praktisch auf die Minute erreichte uns da eine zweite Gruppe, welche sich den Grat für diesen Tag vorgenommen hatte. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, am Berg miteinander zu kommunizieren, insbesondere verschieden laute. Wir waren uns einig, die leiseren sind angenehmer.

Der Grat ist Genuss pur mit festem Fels, fast immer ausgesetzt, mehreren Abseilstellen und dazwischen auch mal ein Fixseil mit Knoten um sich auf das nächste Felsband hinunter zu schwingen. Nach rund 6 Stunden Klettern konnten wir uns zum Gipfelerlebnis bei strahlender Sonne und Weitblick gratulieren. Der Blockgrat zum Brichlig, dem Nachbargipfel, konnte am kurzen Seil begangen werden, blieb aber spannend. Die zweite Abseilstelle war tatsächlich, wie im SAC Führer beschrieben, ausgesetzt und schwer zu finden, aber Sabine scheint dafür eine goldene Nase zu haben, wofür wir alle dankbar waren, ersparte es uns doch Umweg über den Brunnipass. Einmal blieb das Seil auf einem Absatz hängen und liess sich nicht mehr abziehen. Dabei konnte uns Eric eindrücklich zeigen, was ein peruanischer Bergführer so drauf hat. Die Bikes erreichten wir gerade noch beim Eindunkeln. Die 10 km hinunter gestalteten sich unter diesen Umständen als recht zeitaufwändig. Marc ging mangels Platz für ein viertes Bike im Taxi zu Fuss runter, was nicht viel länger dauerte. Die Pizzeria an der Kreuzung in Disentis (Di sendis heisst vermutlich die zwei Wege über Lukmanier und Oberalppass) als Abschluss eines wunderschönes Tages ist sehr zu empfehlen.