Bondo Badile Bondo

Startdatum9.8.20
Enddatum10.8.20

Tourenbericht

TeilnehmerInnen
Melissa Peine
Verhältnisse
Trocken, sehr warm

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Lange Routen klettern, gutes Wetter haben, bei kleinem Zeitfenster. Diesmal hatten wir Glück und alles passte.
Nach meinem Frühdienst im Unispital, fuhren wir 17.00 Uhr ins Bergell. Da es den Camping in Promontogno nicht mehr gibt, zelteten wir in Vicosoprano (sehr schöner, einfacher Zeltplatz), abends noch ein Mahl im wunderschönen Bregalia und dann nach kurzem Schlafen, Wecken 2.00 Uhr.
Nach drei liefen wir mit Stirnlampen die Fahrstrasse ins Bondascatal hoch. Bei der Brücke (welche gerade neu gebaut wird) zweigt der Weg zur Sacs Furä ab.
Anfangs sehr steil bergauf, dann eher flach, im Mittelteil hoch und runter, teilweise mit Ketten versichert, brauchen wir 4h bis zur Hütte.
Dort Kaffee und Kuchen. Anschliessend reichlich zwei Stunden bis zum Einstieg der Cassin (Badile NO Wand).
Hier sehr gute Verhältnisse, kein Serac, alles trocken.
Obwohl ich die Route jetzt schon zum dritten Mal klettere, versteige ich mich im Mittelteil und verliere so viel Zeit.
Die Schlüsselseillängen sind gut abgesichert und angenehm zu klettern, die Kaminseillängen (vor allem der Wurzelkamin unangenehm, zeitraubend und kaum abzusichern) speziell.
Am Ende noch 5 Seillängen am kurzen Seil an der Kante, stehen wir um 19.00 Uhr auf dem Gipfel.
Den Abstieg finden wir gut, auch die Abseilstellen (beim ersten Mal habe ich hier biwakiert), trotzdem haben wir etwas Stress, da es langsam dämmert. Im letzten Tageslicht erreichen wir den Pfad zur Gianettihütte. Nach 19 Stunden erreichen wir die Hütte. Am nächsten Tag geht`s zurück via Porcellizzo und Trubinasca nach Bondo.
Mein Fazit nach der Tour:
Die Kletterei macht deutlich mehr Spass wenn man von der Hütte losgeht, mehr Zeitreserve, ausgeruhter. Ausserdem könnte man (wenn man früh genung oben ist) über die Nordkante abseilen (unbedingt Seilverhänger einplanen, geht fast nicht ohne) und muss nicht die mühsame Wanderung über die Pässe machen.
Die Kletterei macht Spass wenn man selbst absichern kann, ein gutes Topo hat (topo von M.Dettling Homepage stimmte ganz gut) und 6a-b sicher klettern kann, um auch eventuelle Verhauer zu kompensieren. Bohrhaken gibt es nur an den Ständen, dazwischen viele NH.
Aufgrund des langen Zustiegs lohnt es sich wieder zum Badile zu gehen, ob Nordkante oder NO Wand, es sind deutlich weniger Seilschaften unterwegs, die Hüttencrew freut`s wenn man kommt…

BerichterstatterIn
Gunther Karpf